Montag 15.02.2010 - Rubrik: Wirtschaft
Die internationalen Auswirkungen der Finanzkrise sind mittlerweile thematisch in allen Medien vertreten. Was
jedoch beinahe gänzlich untergeht sind die Entwicklungen im Detail – dass zunehmend mehr Finanzinstitute
ihr neu gewonnenes Kapital in die Entwicklung der Schwellenländer investieren, tritt kaum in Erscheinung
ist jedoch unter Finanzexperten Auslöser für eine Diskussion zwischen Kritikern und Befürwortern. Dass
derartige Investitionen auch Auswirkungen auf den Kreditmarkt im Inland haben, wissen die Fachberater von
Kredit-Vergleich.de eines objektiven Kreditvergleichs. Während Verbraucher unbekümmert die virtuellen
Kreditrechner nutzen um
Autofinanzierungen, Studiendarlehen oder um ähnliche Kredite zu beantragen, versuchen
die international agierenden Finanz-Institutionen das Wirtschaftsgerüst konstant wachsen zu lassen. Aufgrund
dessen, dass die Entscheidungen der führenden Finanz-Institutionen klare Konsequenzen für den einzelnen
Verbraucher haben, lohnt sich ein Blick auf einzelne Interaktionen im Finanzmarkt.
Die Prognosen der Schwellenländer
China, Indien, Mexiko, Saudi-Arabien, Russland, Korea, Argentinien und Südafrika gehören neben der Türkei
zu den so genannten Schwellenländern. Diese Länder sind schon weit vor der Krise entwicklungsschwach
gewesen, und erfahren nun, in Zeiten nach der Krise, teilweise mehr Wirtschaftswachstum als die großen
Industrienationen. Während eine Wachstumseinbruch 2009 in diesen Ländern zu verbuchen war, sind die
positiven Prognosen des IWFs mittlerweile dermaßen überraschend, dass sich die Finanzexperten in zwei
Gruppierungen teilen. Beide Parteien überzeugen mit durchaus logischen Argumenten.
Wirtschaftswachstum 2009 und 2010
Die positiven Entwicklungen in den Schwellenländern sind vor allem in China und Indien deutlich zu
erkennen, wobei die Prognose für China mit einer wirtschaftlichen Wachstumsmöglichkeit von 9 Prozent die
fundamentalste Entwicklung durchmacht. Während im vergangenen Jahr ein Wirtschaftseinbruch von 1,1 Prozent
verzeichnet werden konnte, liegt das Wachstum in diesem Jahr bei 3,1 Prozent – die Wirtschaftsimpulse
der Schwellenländer, vor allem die der asiatischen, werden dieses Wachstum noch zusätzlich erhöhen. Was
dies für die allgemeine Wirtschaftssituation bedeutet, ist nur mit Fachwissen deutlich zu erkennen.
Der internationale Börsenmarkt im direkten Vergleich
Die Börsenaktionen in den Schwellenländern, lassen die international stabilen Börsen mittlerweile schon
hinter sich – somit hat die Börse in Hongkong im Jahr 2009 die New Yorker Wallstreet mit einem Volumen
von 17,7 Milliarden an Emissionen auf den zweite Platz verdrängt. Dies ist ein Indikator dafür, dass die
ausbleibenden Börsengänge der Unternehmen zurück zu führen sind auf das fehlende Kapital. Dieses wiederum
ist jedoch nicht in den Schwellenländern der Fall, da Investoren hier das Wachstumspotential der Zukunft
sehen. Aufgrund des durch die Finanzkrise konstant niedrigen Leitzinses und die schnell zu erhaltenden
Liquiditäts-Unterstützungen ist es für Investoren besonders einfach hohe Kredite in Anspruch zu nehmen. Welche
Folgen das hat, ist an den positiven Entwicklungen der asiatischen Aktienmärkte zu erkennen. Während
Korea satte 48 Prozent gegen Ende des vergangenen Jahres vorweisen konnte, waren es bei China sogar
80 Prozent Wachstum. Auch die lateinamerikanischen Schwellenländer wie Argentinien und Brasilien
glänzen mit ähnlichen Wachstumsprozenten. Der einzige Unterschied hier – der Leitzins ist relativ
stark im internationalen Vergleich. Das heißt folglich für Brasilien, mit einem Wachstum von 65 Prozent
und Argentinien, mit einem Zuwachs von sogar 92 Prozent, dass die inländische Währung ebenfalls an Stärke
zunimmt. Im parallelen Kontrast dazu stehen die noch immer von der Rezension betroffenen Schwellenländer
Russland, Südafrika und die Türkei. Auch hier sind die Wirtschaftsprognosen zwar durchweg positiv, bis
sich die Länder jedoch dermaßen erholen wie die asiatischen und lateinamerikanischen, wird noch einige
Zeit benötigt.
Hot Money und zukünftige Visionen
In diesem Zusammenhang fällt gerade bei Kritikern der aktuellen Branchenbegriff „Hot Money“. Damit wird genau
dieses investierte Kapital bezeichnet, das mit hohen Renditen ohne Umwege in die Schwellenländer investiert
wird. Die Konsequenz des fast gleitenden Überganges der Kreditinvestitionen wird regulär als Blasenbildung
bezeichnet, da diese Transaktionen jederzeit beim Erreichen eines Klimax „platzen“ können. Das Spekulieren
mit den Entwicklungen der Schwellenländer könnte möglicherweise erneut zu derartigen Krisen führen, wovor
mittlerweile sogar die Europäische Zentral Bank sehr deutlich warnt. Aus den Fehlern der Vergangenheit möchte
man lernen, weswegen der zukünftige Fokus vor allem auf die klassischen Handelsgeschäfts gelegt
werden sollte.
Der Weg aus der Krise mit gestärkten Notenbanken
Auch die Redaktion von Kredit-Vergleich.de unterstützt die Aussage, dass man die Notenbanken intensiviert in die Regulation der
Wirtschaftsprozesse integrieren sollte. Fungieren die Banken als aktive Regulatoren wird zusätzlich eine
weitere Aufsichtsposition geschaffen. Statt der bisherigen Vorgehensweise Dividenden zu erhöhen oder Boni
zu verteilen, sollten die Banken mit eigenem Kapital wachsen. Wird genau hier angesetzt, sorgt das
Eigenkapital der Banken zusätzlich als Vorsorge für mögliche Krisen. Es sollte nicht das Ziel sein
innerhalb kürzester Zeit die Wirtschaft wieder zu stabilisieren, basierend auf Spekulationen,
Fehlentscheidungen und Notfallplänen, nein, viel eher geht es darum ein konstantes Wachstum zu
erzielen. Dies trägt zur Stabilisierung der Konjunktur bei und treibt die Zinsen nicht unnötig in
die Höhe. Da sich die USA mit Sicherheit schneller von der Krise erholen werden, als so manch
anderes Land, sollte der Blick für mögliche Fehlentscheidung genau hier haften bleiben. So ist
beispielsweise die gegenwärtige Überlegung, den Notenbanken die aktuell schon bestehenden Kompetenz
gänzlich zu entziehen, besorgniserregend. Hätten die Notbanken jedoch statt mehr Einfluss überhaupt
keine Funktion mehr als Regulator, beziehungsweise als Aufsicht, können selbst Branchenfremde erkennen, dass
diese Planung schon fast dem Konzept einer tickenden Zeitbombe gleich käme.