Kredit News

Hilfe für Griechenland


Montag 19.04.2010 - Rubrik: Wirtschaft

Deutschland versucht es erneut mit Hilfestellungen im legalen Rahmen.

Der EU-Staat Griechenland ist zwar einerseits als Steuersünder entlarvt, jedoch sind andere EU-Staaten verpflichtet das Land vor dem finanziellen Untergang zu bewahren – ungeachtet der Tatsache, dass die Regierung das Land eigenständig zu Grunde gewirtschaftet hat. Erneutes mediales Aufsehen erhält Griechenland aktuell aufgrund der Regierungsdebatten inwieweit Deutschland dem finanziell instabilen Land helfen kann. Damit der Deutsche Steuerzahler nur geringfügig für den Schaden im Ausland aufkommen muss, versucht die Regierung in Zusammenarbeit mit der EU nun mittels eines Notfallplans finanzielle Defizite auszugleichen um eine Wiederaufbau der Wirtschaft zu ermöglichen.


Der gegenwärtige Zustand – 8,4 Milliarden aus Deutschland

Würden jedoch direkte Kredite gewährt werden, bei einem Land das ohnehin kaum Sicherheiten leisten kann, würden die unterstützenden Staaten erhebliche Kritik aus den eigenen Reihen erfahren. Entsprechend müssen Möglichkeiten gefunden werden, um den EU-Bündnis gerecht und den unverantwortlichen Steuerzahlern entgegen zu kommen. Welche Form der finanziellen Unterstützung jetzt angestrebt wird, soll nun in den kommenden Tag vom Bundestag entschieden werden – fällt die Wahl zu Gunsten eines direkten Kredites, kann es unter Umständen sein, dass bestehende Gesetze umgeändert und der Lage entsprechend angepasst werden müssen. Da Griechenland bislang schon einen EU-Notfallplan vorliegen hat, kann die finanzielle Unterstützung Deutschlands auch summerische festgelegt werden, da Deutschland einen prozentualen Anteil am Kapital der EZB besitzt – entsprechend kommt man bislang auf eine Summe von 8,4 Milliarden Euro. Jedoch muss dabei betont werden, dass auch dieser Betrag nicht aus den Haushaltsgeldern stammt.


Prognosen ohne Kreditrahmen

Bislang steht noch nicht einmal fest in wie weit Athen Kredite der EU in Anspruch nehmen wird, da bislang noch keine Entscheidung aus Griechenland diesbezüglich publiziert wurde – Branchenexperten gehen aktuell nur davon aus, da die Anzeichen deutlich dahingehend tendieren. Sollte jedoch Griechenland Kredite in Anspruche nehmen, können selbst Finanzexperten bislang noch nicht festlegen, wie hoch der letztendliche Kreditbetrag werden könnte. Problem in diesem Szenario ist nämlich, dass ausschließlich das erste Jahr hinsichtlich der Kredithöhe begrenzt wurde. In den darauf folgenden Jahren hängt es von der sich stetig verändernden Lage Griechenlands ab, weswegen sogar die bislang geplanten 45 Milliarden an Kredithöhe deutlich übertroffen werden können.


Die eigenen Bemühungen auf dem Weg zum Wiederaufbau

Griechenland ist sich seiner Lage und der damit verbundenen Eigenverschuldung deutlich im Klaren, weswegen die Regierung mit den gegenwärtigen Versuchen der Konsolidierung zwar extrem Einsparungen umsetzen muss – dies jedoch aufgrund der engagierten Konsequenz mit Erfolg durchführt. Die Bereitschaft Griechenlands, ist ein weiterer Aspekt, der es anderen EU-Staaten wie Deutschland schon fast unmöglich macht, nicht nicht zu helfen.


Der EU-Stabilitätspakt und die damit verbundenen Verpflichtungen

Eine zentrale Rolle in dem gesamten Kredit-Drama besitzt die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, welche als Mittlerstelle dafür verantwortlich ist, dass keine Haushaltsmittel als Kreditanleihen transferiert werden. Während der Deutsch Bund die Bürgschaft für Griechenland bei der KfW übernimmt, erhält Deutschland als Sicherheit griechische Anleihen – der eigentliche Kredit würde somit letztendlich von der KfW stammen.

Um jedoch aktuellen Gesetzen wie beispielsweise den Europäischen Stabilitätspakt zu berücksichtigen, würde Griechenland trotz der Verschuldung nicht um die regulären Marktzinsen herum kommen. Explizit in diesem Fall können nicht zusätzlich noch Zinssubventionen geleistet werden. Auch Griechenland ist sich über diesen Punkt im Klaren – ganz im Gegenteil, um die Unruhen auf den internationalen Finanzmärkten zu beruhigen, wurde mit Griechenland vereinbart, dass der Zins für einen derartigen Kredit sogar noch 350 Basispunkte höher als der reguläre Zinssatz ist.

Auch in diesem Punkt haben sich Griechenland und die europäischen Finanzminister geeinigt – ein weiteres Zeichen, dass Griechenland zwar zahlungsunfähig ist, jedoch deutlich für den Wiederaufbau der eigenen Wirtschaft kämpft.