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Schlechte Konjunkturdaten für Europa


Montag 22.03.2010 - Rubrik: Wirtschaft

Europäische Kurse sacken in den Keller.

Aktuell ist der europäische Konjunkturmarkt generell nicht erfreulich – die neu eingetroffenen Arbeitsmarktzahlen der Vereinigten Staaten haben in der vergangenen Wochen ihr Übriges getan. Neben der instabilen Finanzlage des EU-Landes Griechenland, ist die erneute, erstmalige Antragsstellung von rund 496.000 US-Bürgern auf Arbeitslosenhilfe ein Indiz dafür, dass sich die US-Lage trotz einiger positiver Bilanzen noch nicht erholt hat. Der Deutsche Aktienindex und auch der FTSE 100 verloren 0,9 Prozent, der Stoxx 50 verlor 1,1 Prozent und der CAC 40 fiel um 1,3 Prozent – insgesamt ein Leitlinien-Beweis der internationalen, und insbesondere der europäischen Konjunkturlage. Finanzexperten erwarten nun, dass selbst das wachsende, amerikanische Interesse an langlebigen Gütern den potentiellen Übertragungseffekt nicht vermeiden wird. Hierbei handelt es sich um die Sorge, dass infolge der steigenden Arbeitslosenzahlen auch den Immobilienmarkt negativ beeinflussen wird. Die daraus resultierenden Konsequenzen wird vor allem der Inlands-Konsum verzeichnen können.


Inländische Entwicklungen – BASF und RWE

Die Leitlinie des gegenwärtigen Handels ist nicht fokussiert auf das Investieren sondern auf einen geregelten Handels-Ablauf, weswegen insbesondere der schwache Euro Finanzexperten ein Dorn im Auge ist. Seit dem vergangenen Mai hat der Euro ein Rekordtief erreicht – umgerechnet 1,3471 Dollar ist der Euro im Moment wert. Dennoch kann man gerade hierzulande wachsende Gewinne bei den großen Konzernen erkennen – BASF beeindruckte Ende 2009 mit dem Dreifachen an Gewinn. Die Gewinnbilanz von 455 Millionen Euro ist laut Branchenexperten besonders auf das wachsende, asiatische Interesse zurückzuführen. Trotz der hohen Gewinnbilanz ist der Umsatz um 7,9 Prozent gefallen, womit nur noch 13,17 Milliarden Euro eingefahren wurden. Die zukünftigen Ziele des Chemiekonzerns sind selbstverständlich ein Wachstum von Umsatz und Gewinn gleichermaßen, was dem Konzern aufgrund der aktuellen Zahlen auch zuzutrauen ist – entsprechend stieg die Aktie um 3,1 Prozent. Das Vertrauen in den Energiekonzern RWE hängt am seidenden Faden, da sowohl die unternehmensinternen Erwartungen an die Gewinne der kommenden Jahre relativ niedrig sind, entsprechend verlor die Aktie um 2,3 Prozente. Und das obschon das Interesse der Kunden nur minimal zurückgegangen ist, fiel der Umsatz auf 47,7 Milliarden Euro. Trotz eines Sparprogrammes fällt die Dividende auf 3,50 Euro – ursprünglich wurde je Anteilsschein 4,50 Euro gezahlt.


Die Allianz, die ROS und Auswirkungen auf die internationale Wirtschaftslage

Die Allianz hingegen konnte mit 4,3 Milliarden Euro Nettogewinn und einem Umsatzwachstum von 5 Prozent begeistern, zusätzlich ist geplant, dass Aktienscheinbesitzer 4,10 je Anteilsschein erhalten, 2009 lag die Dividende noch bei 3,50 Euro.

Besonders interessant sind die Aktienentwicklungen der Royal Bank of Scotland, welches aufgrund von faulen Krediten wohl die größten Verluste einfuhr. Branchenexperten sprechen sogar davon, dass noch kein britisches Unternehmen zuvor einen Verlust von 3,6 Milliarden Pfund notieren musste. Dass die Aktie dennoch um 4,2 Prozent gewachsen ist, lässt die nächsten Monate spannend werden – da der Überblick im Vergleich zeigt, dass die Aktie rund 40 Prozent weniger wert ist.

Generell kann man eindeutig mit Hilfe dieser Werte erkennen, dass die allgemeine Finanzlage sich noch nicht erholt hat, und der Stabilitätsprozess vermutlich noch eine Weile dauern wird. Eine Nivellierung, sprich eine konstante Angleichung der Wirtschaftslage in den einzelnen Ländern, wäre hierfür notwendig. Da die Wirtschaftssysteme voneinander abhängig sind beeinflussen derartige Ungleichheiten die internationale Wirtschaftslage allgemein. Entsprechend unvorhersehbar ist die Dauer des gegenwärtigen Konjunktur-Zustandes für Finanzexperten und Branchenbeobachter.