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Wann lohnt sich eine Kreditversicherung


Mittwoch 23.03.2011 - Rubrik: Allgemeines

Konsumentenkredite liegen deutlich im Trend. Wurde früher monatelang gespart, um sich verschiedene Güter endlich anschaffen zu können, kauft man heute auf Kredit. Ob Ratenkredit der Hausbank, Kredit des Versandhandels oder Onlinekredit, bezahlt wird schon lange nicht mehr mit dem Ersparten. Nicht nur existenziell notwendige Anschaffungen wie zum Beispiel der Kühlschrank oder die Anschaffung eines Autos, weil man dieses benötigt um zur Arbeit fahren zu können, werden per Kredit gekauft. Konsumgüter wie eine neue Sofaecke, ein moderner Fernseher, die neueste Spielekonsole oder der nächste Urlaub werden gerne und viel über den Konsumentenkredit finanziert. Die Zinsen bezahlt man gerne und genau nachgerechnet wird in den meisten Fällen auch nicht mehr. Da ist es egal geworden, ob man nun fünf Euro monatlich mehr bezahlt, die Raten werden bequem über das Girokonto eingezogen, sorglos einkaufen. Und genauso werden Kredite heute auch verkauft, sorglos einkaufen, niedrige Zinssätze und zur endgültigen Absicherung bekommt der Verbraucher gleich noch eine Kreditversicherung dazu verkauft. Der mögliche Zahlungsausfall wird mit der Kreditversicherung abgedeckt, so dass man selbst bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit mit dem laufenden Kredit keine Sorgen hat. Doch sind die Versicherungen für Kredite eine wirkliche Hilfe?


Kreditversicherung mehr als nur ein Lockangebot?

Zunächst wähnt sich der Kreditnehmer in Sicherheit. Das neue Wohnzimmer ist perfekt eingerichtet, der Kredit wird monatlich bezahlt und sollte es einmal zu einem Zahlungsausfall kommen, springt die Versicherung für den Kredit ein. Der Schein trügt, denn Experten und Verbraucherschützer sind nicht überzeugt von den Angeboten der Kreditversicherungen. Wie so häufig liegt der Haken im Kleingedruckten versteckt. Tritt zum Beispiel die Arbeitslosigkeit ein, dann zahlen die Versicherungen nicht immer gleich ab dem ersten Tag. Für den Kreditnehmer kann dies unter Umständen bedeuten, dass er seine Kreditraten erst einmal von seinem Arbeitslosengeld bezahlen müsste. Weiterhin gilt zu beachten, dass Krankheit nicht gleich Krankheit bedeutet. Ist vereinbart, dass die Kreditversicherung im Falle einer Arbeitsunfähigkeit einspringt, gilt dies in den meisten Fällen nicht nur psychische Krankheiten, sondern nur für physische Krankheiten. Erkrankt der Kreditnehmer beispielsweise am Burn-Out-Syndrom, kann es passieren, dass die Versicherung die Ratenzahlungen nicht übernimmt. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte man sich die Bestimmungen im Kleingedruckten sorgfältig durchlesen.


Doppelt versichert gleich besser versichert?

Was viele Verbraucher nicht wissen, in einigen Fällen greifen schon bestehende Versicherungen. Hat man beispielsweise eine Risiko-Lebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung, wird keine zusätzliche Kreditversicherung benötigt. In diesen Fällen bedeutet doppelt versichert nicht besser versichert, sondern vielmehr doppelte Kosten. Die kreditgebenden Banken bestehen nur in sehr seltenen Fällen auf den Abschluss einer Versicherung für den Kredit. Meist hängt dies mit einer nicht ausreichenden Bonität zusammen. Möchte man sich gegen einen möglichen Zahlungsausfall dennoch versichern, dann heißt es genau hinschauen, ob die Kreditversicherung tatsächlich benötigt wird oder das Risiko nicht schon mit einer bereits laufenden Versicherung abgedeckt ist. Die Versicherungspolice genau prüfen und gegebenenfalls Rat von einem Experten einholen. Verbraucherzentralen oder Steuerberater können Auskunft geben, ob sich die Versicherung lohnt und den tatsächlich persönlichen Umständen entspricht. Auf den Sachkundenachweis achten. In Deutschland ist nicht jeder berechtigt Kreditversicherungen anbieten und vertreiben zu dürfen. Obacht gilt vor allem bei so genannten Kreditvermittlern. Unseriös sind zum Beispiel Kreditangebote, die nur dann zustande kommen, wenn die Versicherung abgeschlossen wird. Eine Kreditversicherung ist optional und das Kreditangebot muss unabhängig vom Abschluss der Versicherung zustande kommen. Ausnahme ist die Forderung einer Versicherung im Falle nicht ausreichender Bonität. In diesen Fällen sollte man sich aber auch nicht auf ominöse Kreditvermittler verlassen, sondern das Gespräch mit der Hausbank suchen.