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Inflation stoppt das Wirtschaftswachstum nicht


Mittwoch 18.05.2011 - Rubrik: Wirtschaft

Die Nachrichten könnten nicht besser ausfallen, die deutsche Wirtschaft boomt, die Aussichten für 2011 sind rosig. Experten prognostizieren, dass das Wirtschaftswachstum Ende 2011 erstmals wieder die 3% Marke erreichen wird. Allein im ersten Quartal dieses Jahres wuchs das Wirtschaftswachstum um 1,5%. Die Konjunktur zog damit stärker an, als allgemein erwartet wurde. Die Kauffreude der Deutschen ist ungebrochen, daran kann auch die steigende Inflationsrate nichts ändern. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zog ebenfalls an, besonders die Baubranche konnte deutlich zulegen. Im letzten Winter 2010 hatte die Baubranche bedingt durch die extrem kalte Witterung zunächst mit einem starken Rückgang zu kämpfen, konnte sich aber schnell wieder erholen. Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2010 zog erstmals wieder so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Deutschland profitiert vor allem auch von einem stark wachsenden Export. Kein anderes Land konnte sich nach der Finanzkrise so schnell wieder erholen wie Deutschland. Deutschland sieht sich fit nach der Finanzkrise und auch wenn die Katastrophe in Japan und die allgemein steigenden Rohstoffpreise das Wachstum bis zum Ende des Jahres leicht eindämmen wird, man ist sicher die 3% Hürde erreichen zu können.


Deutschland bekräftigt das Wachstum in der Euro-Zone

Das starke Wachstum Deutschlands, dicht gefolgt von Frankreich, zieht die gesamte Euro-Zone mit nach oben. In den 17 Euro-Ländern zog das Wirtschaftswachstum ebenfalls um 0,8% an. Lediglich die Krisenländer konnten vom Erfolg nicht profitieren. Experten sprechen von einem deutschen Wirtschaftswunder und sehen Deutschland als Wachstumsmotor in der Euro-Zone. Auch die deutschen Banken profitieren vom rasanten Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. Alle 13 Banken, die am Bankenstresstest teilnehmen müssen, konnten ihre Risikovorsorge zurückfahren. Innerhalb des Jahresfrist von 20,2 Milliarden Euro auf nur noch 7 Milliarden Euro. Allerdings wirkt sich das Wachstum der Banken nicht positiv auf die Mitarbeiter aus, denn trotz guter Zahlen wurden zahlreiche Jobs abgebaut. Auch hier wurden die 13 Banken untersucht, die am Stresstest teilnehmen müssen. Heraus kam, dass insgesamt 3% weniger Mitarbeiter beschäftigt werden, als im Vorjahr.


Commerzbank tilgt ihre Schulden

Für die Commerzbank ist das Jahr 2011 ebenfalls ein gutes Jahr, die Staatshilfen, die nach der Finanzkrise notwendig gewesen sind, können nun schneller als erwartet zurückgezahlt werden. Am Mittwoch wurden die ersten 6,7 Milliarden Euro zurückgezahlt. Der Bankenrettungsfonds SoFFin ist damit noch mit 9,5 Milliarden Euro in Form von Stillen Einlagen an der Commerzbank beteiligt, die er mit insgesamt 18,2 Milliarden Euro nach der Übernahme der Dresdner Bank gerettet hatte.

SoFFin-Chef Hannes Rehm freute sich über den ersten und sehr schnellen Schritt zur Rückzahlung der Hilfen. Es sei immer das oberste Ziel gewesen die Hilfen nur sehr zeitlich begrenzt zur Verfügung zu stellen.


Richtige Entscheidungen und flexibler Arbeitsmarkt

Warum hat Deutschland als eines der ganz wenigen Länder die Wirtschaftskrise so schnell überwunden und steigert sich jährlich? Experten begründen das starke Wachstum mit den richtigen Entscheidungen der letzten zehn Jahre. Gewerkschaften und Arbeitgeber konnten sich flexibel einigen, die Lohnentscheidungen wurden zurückhaltend getroffen, die deutschen Unternehmen sind wettbewerbsfähig geblieben. Außerdem haben viele Unternehmen klug reagiert, sie haben ihre Mitarbeiter in Entscheidungen einbezogen und viele Entscheidungen nicht auf die lange Bank geschoben. Man könnte auch sagen, Deutschland hat direkt nach Krise klug reagiert und nicht erst lange abgewartet. Das hat Deutschland einen deutlichen Vorsprung gegenüber anderen Euro-Ländern verschafft.