Kredit News

Goldige Zeiten für Anleger


Montag 18.10.2010 - Rubrik: Allgemeines

In den letzten Wochen stieg der Goldpreis auf ein Rekordhoch, pro Feinunze müssen nun 1300 Dollar, etwa 950 Euro, bezahlt werden. Plötzlich scheinen sich Anleger weltweit im Goldrausch zu befinden. Im Vergleich: Zu Beginn des Jahrtausends kostet eine Feinunze Gold noch 250 Dollar, eine beachtliche Wertsteigerung des Edelmetalls, diese Steigerung konnte keine andere Anlage erreichen. Doch was verursacht die hohe Nachfrage nach Gold als Wertanlage? Drohende Inflation, Wertfall, die Sorge vor einer erneuten Immobilienblase, die herkömmlichen Geldanlagen scheinen unsicher und sind es zum Teil auch. Der Anleger ist vorsichtig geworden und setzt mehr und mehr auf traditionelle Werte wie Gold und Silber.


Schlechte Nachrichten aus Irland

Die schlechten Nachrichten dieses Jahrtausends reißen einfach nicht ab. Begonnen hat das Ganze mit der New-Economy-Blase. Im Jahr 2001 verursachten die Anschläge auf das World Trade Center einen Stillstand im Finanzwesen, später kam die US-Immobilienkrise hinzu. Dies war wohl der schwerste Schlag, denn es drohte ein Kollaps des gesamten Finanzsystems. Damit aber nicht genug, denn nun stehen Staatspleiten zur Diskussion. Griechenlands Finanzsystem ist nicht nur marode, sondern pleite. Ohne die Milliardenhilfen der EU wäre das Land längst kollabiert. Aber auch aus Irland kommen keine guten Nachrichten, auch hier ist die größte Bank des Landes pleite. Über eine Sanierung wird noch nachgedacht. Alle diese schlechten Nachrichten haben den Anleger vorsichtig werden lassen. Allein in Deutschland verloren tausende private Anleger einen Teil ihres Vermögens, in besonders schlimmen Fällen sogar alles, bis hin zur Altersvorsorge.


In Gold zu investieren ist nicht neu, in unsicheren Zeiten kam dieses Phänomen schon häufiger vor und beruht auf einer psychologischen Strategie des Anlegers. Wenn Papiergeld unsicher wird, ist es traditionell auf Edelmetall zu setzen, in der Hoffnung, dass der Wert mindestens stabil bleibt oder steigt. Aber nicht nur Privatanleger setzen auf das Edelmetall als Wertanlage, auch Investoren greifen zu und treiben den Goldpreis so zusätzlich in die Höhe. Klar ist, der Goldvorrat ist begrenzt und nicht unerschöpflich. Experten schätzen, dass sich nur noch etwa 26.000 Tonnen Gold in der Erde verbergen, damit ist ganz klar, dass der Goldvorrat endlich ist und jeder der in Gold investiert hat weiß, dass er damit eine recht sichere Geldanlage besitzt.


Wie sicher ist Gold wirklich?

In Zeiten, in denen der Goldpreis sprunghaft ansteigt, hofft jeder auf einen dicken Gewinn. Doch wie sicher ist die Goldanlage wirklich und lohnt sich das Geschäft auch tatsächlich? Tatsache ist, Gold wirft keine Zinsen ab. Das bedeutet für den Anleger, will er verkaufen, muss er auf einen Zeitpunkt mit hohem Goldwert hoffen und warten. Doch dies ist ein reines Spekulationsgeschäft. Bleibt der Goldpreis über Jahre auf einem mittleren Wert, kann kein Gewinn erzielt werden. Sinkt der Preis für Gold sogar, muss man mit dem Verkauf entweder warten oder macht ein Minusgeschäft. Gold als alleinige Wertanlage schließen Experten ganz aus. Experten raten Anlegern höchstens 10% des verfügbaren Geldes in Gold zu investieren. Die Mischung macht es und bringt den Gewinn. Möchte man in seiner Geldanlage flexibel bleiben oder ist gar darauf angewiesen kurzfristig Anlagen zu verkaufen, eignet sich Gold überhaupt nicht. Benötigt man zu einem Zeitpunkt Geld, an dem der Goldpreis sinkt, kann man nur noch mit Verlusten verkaufen. Gold eignet sich nicht als Investment, sondern als Versicherung für schlechte Zeiten. Interessant ist der Goldkauf auch für Personen, die gerne ein gewisses Risiko eingehen und nicht kurzfristig auf den Verkauf des Goldes angewiesen sind.

In den nächsten Wochen wird der Goldpreis noch weiter ansteigen. In Indien beginnt traditionell die Hochzeitssaison, Bräute werden mit Goldschmuck ausgestattet, die Nachfrage wird nochmals steigen und den Preis in die Höhe treiben. Für so manchen indischen Bräutigam wird es dieses Jahr eine teure Hochzeit.


Unsere Empfehlung

Tipp: Gold nicht in Kleinstmengen kaufen. Zwar ist Gold schon in Kleinstbarren und kleinen Münzen erhältlich, dies lohnt sich aber nicht. Die Differenz der An- und Verkaufskurse kostet einfach zu viel Geld. Besser in Goldbarren investieren, diese mindestens ein Jahr lang behalten, dann kann man zusätzlich die Abgeltungssteuer für Kursgewinne sparen.

Ein weiteres Risiko besteht aber auch immer in Angebot und Nachfrage. Werden andere Anlageformen wieder sicherer, dann wird unweigerlich die Bedeutung des Goldes sinken, dieses Risiko muss in jedem Fall einkalkuliert werden.

Fakt ist aber auch, Gold hat alle Krisen überstanden, ist nie so tief gefallen wie andere Wertanlagen. Der Goldkauf als Wertanlage ist sicherlich mit einem Risiko behaftet und dennoch lohnt es sich seit vielen Jahren zumindest einen Teil des Geldes in Gold anzulegen. Wie ältere Menschen so gerne sagen: "Für schlechte Zeiten vorsorgen" und dazu eignet sich Gold in jedem Fall.