Kreditlexikon

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Zinssatz


Der Zinssatz drückt in Prozent den Preis aus, den man für geliehenes Kapital zu zahlen hat. Üblicherweise wird der Zinssatz für ein Jahr errechnet, je nach vereinbarter Zinsgutschrift können es auch 1, 3, oder 6 Monate sein. Für die Berechnung einer Baufinanzierung wird der Zinssatz auch für die gesamte Laufzeit berechnet, damit der Kreditnehmer kalkulieren kann, welche Gesamtkosten auf ihn zukommen bzw. wie hoch das aufzubringende Gesamtkapital sein wird. Abgekürzt findet man den Zinssatz angegeben für ein Jahr in der Variante p.a. für "per annum" oder "pro anno".


Unterschied der Zinssätze

Im Kreditwesen unterscheidet man zwischen verschiedenen Zinssätzen, der Nominalzinssatz bezeichnet den reinen Zinssatz mit der Zinsbetrag errechnet wird. Der Realzinssatz gibt den Zinssatz an, der die Bereinigung der Inflation enthält. Der Effektivzinssatz bezieht den Auszahlungskurs, die Nebenkosten und unter periodigen Zinszahlungen ein. Der Leitzinssatz ist der Zinssatz, an dem sich alle Zinssätze orientieren. Interbankkredite und der Eckzinssatz für Spareinlagen werden anhand des Leitzinssatzes berechnet.

Für den Kreditnehmer ist der Zinssatz ausschlaggebend, um zu wissen wie teuer sein Kredit werden wird. Je höher der Zinssatz, umso teurer wird der Kredit. Im Kreditwesen wird unterschieden zwischen bonitätsabhängigen und bonitätsunabhängigen Zinssätzen. Der bonitätsabhängige Zinssatz bevorteilt den Kreditnehmer, der eine ausgezeichnete bis gute Bonität vorweisen kann. Anhand des geringen Ausfallrisikos räumen ihm Kreditgeber einen günstigen Zinssatz ein. Für den bonitätsunabhängigen Kredit spielt die Bonität eine untergeordnete Rolle, denn hier errechnet sich der Zinssatz anhand der Laufzeit und der Kredithöhe. Dennoch bekäme kein Kreditnehmer einen bonitätsunabhängigen Kredit, wenn er einen negativen Schufa-Eintrag hat, insofern lässt die Bezeichnung mitunter einen falschen Rückschluss zu.


Zinssatz für Kreditnehmer

Für den Anleger und Sparer ist der Zinssatz ebenfalls wichtig, denn anhand des Zinssatzes errechnet sich der Gewinn auf die Kapitalanlage. In diesem Fall muss der Anleger keine Zinsen zahlen, sondern erhält den Zinssatz auf sein Kapital, das er der Bank für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung stellt.



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