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Zwischen dem Zahlungseingang der Tilgungsrate und der endgültigen Verrechnung der Gutschrift
des Kredites können mitunter ein paar Tage vergehen. Einige Banken und Sparkassen schreiben die
Tilgungsrate der Kreditsumme nicht sofort gut, so dass sich eine zeitliche Verzögerung der
Tilgungsverrechnung ergibt. Aus diesem Zeitraum entstehen dem Kreditnehmer zusätzliche Kosten
für Zinsen. Nehmen wir an der Kreditnehmer hat eine offene Darlehensschuld von 10.000,- Euro
und zahlt am 1.des Monats 500,- Euro Tilgungsrate. Die Tilgungsrate wird seiner offenen Darlehensschuld
aber erst am 5.des Monats gutgeschrieben. Demnach zahlt der Darlehensnehmer 3 Tage Zinsen für
die vollen 10.000,- Euro, obwohl seine Darlehensschuld eigentlich nur noch 9.500,- Euro beträgt.
Die Tilgungsverrechnung findet in einem weiteren Bereich Anwendung. Bei Ratenkrediten
ist es üblich, dass der Kreditnehmer Zinsen auf den gesamten Darlehensbetrag zahlt. In diesen
Fällen sinkt der Zinsanteil während der Tilgung nicht. Der Kreditnehmer zahlt also üblicherweise
während der Laufzeit die Zinsen immer auf den gesamten Darlehensbetrag, auch wenn sich die Restschuld
im Laufe der Tilgung verringert. Eine Tilgungsverrechnung in zeitlichen Abständen von 1-3 Monaten
findet also nicht statt.
Anders ist dies beim Annuitätendarlehen. Hier dient die Tilgungsverrechnung als neue Basis zur
Zinsberechnung. Nehmen wir an der Darlehensnehmer hat eine Darlehenssumme über 10.000,- Euro
aufgenommen, seine Tilgungsverrechnung findet quartalsweise statt. Jeden Monat tilgt der
Darlehensnehmer 500,- Euro. Nach drei Monaten beträgt seine Restschuld also nur noch 8.500,- Euro.
In den nächsten drei Monaten zahlt er seinen Zinssatz nur noch für die offene Restschuld von 8.500,- Euro
und nicht mehr für die vollen 10.000,- Euro. Also verringert sich seine Zinslast mit der
Tilgungsverrechnung. Noch günstiger wird der Kredit, wenn die Tilgungsverrechnung monatlich
stattfindet, da sich in diesem Fall die Zinslast monatlich verringert und nicht mehr nur quartalsweise.
Die Tilgungsverrechnung wird bei einem Immobilienkredit immer angewendet, da sonst die Kreditschuld
im Laufe des ganzen Lebens aufgrund der hohen Zinslast nicht zu tilgen wäre. Mit jeder
Tilgungsverrechnung sinkt für den Kreditnehmer die Zinslast, der Anteil der Tilgung steigt jedoch.
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