Kreditlexikon

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z


Devisen


Im Bankwesen versteht man unter der Bezeichnung Devisen fremde Währungen, die sich auf im Ausland zahlbare Forderungen belaufen. Diese zahlbaren Forderungen sind Schecks, Wechsel und Zahlungsanweisungen. Ausländisches Bargeld hingegen bezeichnet man als Sorten, im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies aber häufig vermischt, ist aber nicht korrekt. Devisen ermöglichen die sofortige oder baldmöglichste Geldzahlung in fremden Währungen. Der Devisenhandel verspricht allgemein hohe Renditen, ist aber mit einem Risiko behaftet. Kauft der Anleger fremde Währungen zu einem niedrigen Kurs, kann er damit einen Gewinn erzielen, wenn der Kurs bei Börsenschluss wieder steigt und er seine Devisen zu einem guten Kurs wieder verkaufen kann. Fällt der Kurs aber und der Anleger ist auf den Verkauf angewiesen und kann seine Devisen nicht später wieder veräußern, können immense Verluste anfallen. Der Kauf von Devisen wird als Bid bezeichnet und der Verkauf als Ask. Der Devisenhandel, auch als Forex oder Forex Market bezeichnet, ist mit einem durchschnittlichen Tagesvolumen von etwa 4 Billionen Dollar der größte und stärkste Finanzmarkt der Welt. Heute findet der Devisenhandel fast nur noch auf elektronischem Wege statt, eigene Devisenbörsen gibt es kaum noch oder sie haben an Bedeutung verloren. Gehandelt wird nicht mit barem Geld oder echten Papieren, es finden nur noch Buchungen statt. Zwar versuchen mittlerweile viele Banken ihren Privatanleger den Devisenhandel als Anlageform schmackhaft zu machen, es ist allerdings als Privatperson aufgrund des hohen Risikos nicht empfehlenswert in den Devisenhandel einzusteigen. US-Dollar, Euro, japanischer Yen und britisches Pfund und die Regionalwährung Australischer Dollar sind die am meisten gehandelten Währungen am Devisenmarkt. Gehandelt werden Devisen immer in Paaren, Euro gegen Dollar, Dollar gegen Yen und andere Paarungen.

Der Wert der Devise wird dabei immer mit 4 Stellen hinter dem Komma angegeben. Bankintern werden Devisen sogar mit zu 6 Stellen hinter dem Komma gehandelt. Eine globale Aufsicht über den weltweiten Devisenhandel gibt es bislang nicht, in Deutschland ist der Devisenhandel allerdings ein erlaubnispflichtiges Bankgeschäft.



Vorherige Seite: Derivate Nächste Seite: Dingliche Sicherheiten


zurück zur Übersicht