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Das Vorausdarlehen bezeichnet eine Darlehensform, bei der zur Tilgung der Darlehenssumme
gleichzeitig ein Bausparvertrag abgeschlossen wird. Der Darlehensnehmer geht in diesem
Moment zwei Verträge ein, einmal schließt er den Kreditvertrag ab und einmal den
Darlehensvertrag. Vielen Bauherren erscheint das Vorausdarlehen als sehr attraktiv,
weil die Zinsbindung über einen längeren Zeitraum festgelegt wird und Zinssteigerungen
damit ausgeschlossen werden. Während der eigentlichen Tilgungsphase des Darlehens tilgt
der Darlehensnehmer das Darlehen nur in sehr kleinen Raten und zahlt gleichzeitig in den
Bausparvertrag ein, oder er verzichtet komplett auf die Tilgung und zahlt ausschließlich
in den Bausparvertrag ein.
Die scheinbar günstigere Variante eines Vorausdarlehens ist jedoch oftmals nicht so
günstig wie sie dem Darlehensnehmer erscheint. Die Guthabenzinsen des Bausparvertrags sind
in der Regel sehr gering, wohingegen der Sollzins für das Darlehen relativ hoch ausfällt.
Nicht selten hätte der Darlehensnehmer mit der direkten Tilgung seines Darlehens hohe
Zinskosten gespart, da sich Guthabenzins aus dem Bausparvertrag und Sollzins für das
Darlehen nicht decken. So kann ein Vorausdarlehen teurer werden, als anfangs gedacht. Hinzu
kommt der Tarif Wirrwarr und die Unwilligkeit der Banken den Gesamtzins sorgfältig aufzuschlüsseln
und dem Darlehensnehmer ein verständliches Rechenbeispiel zu präsentieren.
Absicherung durch Immobilie
Zur Absicherung des Vorausdarlehens verlangt die kreditgebende Bank in der Regel die Besicherung der Immobilie, also genau gleich den üblichen Konditionen einer herkömmlichen Baufinanzierung. Um das Vorausdarlehen zu erhalten, müssen gewisse Kriterien des Darlehensnehmers erfüllt sein. Unter anderem müssen die Auszahlungs- bzw. Zuteilungsvoraussetzungen erfüllt werden. Die Einzahlung liegt dabei in der Regel zwischen 40-50%, außerdem muss der Bausparer eine bestimmte Bewertungszahl erreicht haben. Anhand der Bewertungszahl bemessen sich die Zuverlässigkeit des Darlehensnehmers und die Berechnung des Kreditausfallrisikos. Bevor es zur Darlehensauszahlung kommt, muss der Darlehensnehmer häufig auch bei einem Vorausdarlehen mit einer Wartezeit von etwa 24 Monaten rechnen.
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