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Künftig Kreditkarten ohne Magnetstreifen


Montag 03.01.2011 - Rubrik: Allgemeines

Datendiebstahl mit gefälschten Kredit- und EC-Karten hat in Deutschland rasant zugenommen. Immer häufiger werden Kunden am Geldautomaten ausspioniert, im ersten Halbjahr 2010 waren schon so viele Verbraucher betroffen, wie im gesamten Jahr 2009. Allein im ersten Halbjahr 2010 wurden 1927 Attacken gemeldet. „Skimming“ wird die dreiste Methode genannt, bei der Betrüger Geldautomaten manipulieren, die abgefischten Daten ins Ausland überspielen und von dort auf Blanko-Karten speisen, um mit diesen gefälschten Kreditkarten oder EC-Karten Zahlungen vorzunehmen. Der Kunde merkt von dem gesamten Vorgang nichts, erst wenn die Abbuchungen auf dem Kontoauszug sichtbar werden, wird der Betrug aufgedeckt.


Bundeskriminalamt fordert Banken zum Handeln auf

Das Bundeskriminalamt fordert die Banken nun zum Handeln auf und fordert eine Abschaffung des Magnetstreifens auf den Kreditkarten und EC-Karten. Im EU-Raum werden die Magnetstreifen gar nicht mehr benötigt, denn mit dem 1.Januar wurde die neue Chiptechnologie eingeführt. Auf dem Chip sind die Daten des Kunden fälschungs- und kopiersicher gespeichert. Der Magnetstreifen wird nur noch für Bezahlvorgänge außerhalb des EU-Raumes benötigt, wie etwa in den USA. Davon sind aber nur rund 5% aller Bankkunden betroffen. Wie das BKA mitteilte, werden EC-Karten und Kreditkarten sicherer, falle der Magnetstreifen weg, denn nur mit diesem werde das Ausspähen überhaupt ermöglicht. Ein Auslesen der Daten über den Chip ist nicht möglich. Wird der Magnetstreifen auf den Karten entfernt, lege man den Betrügern so das Handwerk.


BKA fordert eine zweite Karte

Das Bundeskriminalamt schlägt die Einführung eines Zwei-Karten-Systems vor. 95% der deutschen Bankkunden nutzen ihre Kreditkarten und EC-Karten nur zum Bezahlen innerhalb des EU-Raumes. Für die anderen 5% könnte eine zweite Karte eigeführt werden, die dann zum weltweiten Bezahlen genutzt werden kann. EC-und Kreditkarten für den EU-Raum könnten flächendeckend ohne Magnetstreifen eingeführt werden. Hat der Bankkunde nicht grob fahrlässig gehandelt, ersetzt die Bank den Schaden. Durch den Aufwand entstehen jedoch hohe Kosten und diese werden letztlich über die Gebühren wieder an den Kunden weiter gegeben, so zahlt jeder Bankkunde die Unsicherheiten des Magnetstreifens, der in Europa aber gar nicht mehr benötigt wird.


So schützt sich der Kunde selbst

Solange der Magnetstreifen auf den EC-und Kreditkarten vorhanden ist, muss jeder Kunde selbst für seine Sicherheit sorgen. Das Bundeskriminalamt rät: Während der PIN-Eingabe das Eingabefeld mit der Hand überdecken. So kann keine Lesevorrichtung über dem Zahlenfeld die PIN erspähen. Die PIN niemals auf der Karte notieren und auch nicht in der Geldbörse gemeinsam mit der Karte aufbewahren. Nach Möglichkeit nicht den Türöffner der Bank mit der Karte bedienen. Entweder sollte der Kunde den Geldautomaten während der Geschäftszeiten aufsuchen oder einen Geldautomaten nutzen, der sich außerhalb der Geschäftsräume befindet. Regelmäßig die Kontoauszüge kontrollieren und den Schaden sofort der Bank melden.