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Bei einem Lombardkredit handelt es sich um einen Kredit mit sehr kurzer Laufzeit. Nur sehr
selten werden Laufzeiten über mehr als 3 Monate vereinbart. Als Kreditsicherheit für einen
Lombardkredit dienen bewegliche Sachen oder Wertpapiere. Aus diesem Umstand heraus gehört auch
die Pfandleihe der Pfandhäuser zu den Lombardkrediten. Der Kreditnehmer erhält nicht den vollen
Beleihungswert des Gegenstandes oder der Wertpapiere, ihm wird nur ein Teil des Wertes ausgezahlt.
Diesen Teil nennt man Beleihungswert.
Befinden sich Wertpapiere im Besitz des Kreditnehmers und stellt der Kreditnehmer wie Wertpapiere
als Sicherheit für den Lombardkredit zur Verfügung, wird diese Form des Lombardkredites als
Effektenlombardkredit bezeichnet. Wird das Pfand an den Pfandgläubiger übergeben, geht dieses
im Moment in den Besitz des Pfandgebers über, wird dabei allerdings nicht zu dessen Eigentum.
Das Eigentumsrecht verbleibt beim Kreditnehmer. Der Pfandgläubiger übernimmt das Pfand in seine
Verwahrung. Mit der Übergabe des Pfandes gegen den Lombardkredit, gibt der Kreditnehmer sein
Einverständnis das Pfand weiter zu veräußern, wenn er es selbst nicht zum vereinbarten Zeitpunkt
wieder auslöst, also die vereinbarte Pfandsumme wieder an den Pfandgläubiger bezahlt und damit
seinen Pfandgegenstand wieder zurück erhält. Dabei bezeichnet der Lombardsatz den Zinssatz, der
für den Lombardkredit vereinbart wurde.
Hauptsächlich werden Lombardkredite bei Wertpapieren vorgenommen, daher wird der Lombardkredit
mitunter auch als Wertpapierkredit bezeichnet. Lombardkredite werden in der Regel zur kurzfristigen
Überbrückung von Liquiditätsengpässen oder zur Ausweitung der Kapitalstärke genutzt. Privatkreditnehmer
können den Lombardkredit in Anspruch nehmen, um beispielsweise kurzfristig eine Autofinanzierung
möglich zu machen. Neben Wertpapieren kann auch eine Lebensversicherung als Sicherung für den
Lombardkredit hinterlegt werden. In seltenen Fällen werden auch Waren als Pfand eingesetzt. Hier
erhält der Pfandgläubiger meist nicht die Waren selbst, sondern nur eine schriftliche Übereignung,
da keine Möglichkeit der Lagerung besteht.
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