Kreditlexikon

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Leasing


Der Begriff Leasing leitet sich aus dem Englischen von "to lease" für "mieten oder pachten" ab. Leasing ist eine Finanzierungsalternative zu einem Autokredit. Der Leasinggeber schafft das Fahrzeug an und übernimmt die Kosten für die Anschaffung, dann überlässt er es dem Leasingnehmer gegen eine vertraglich vereinbarte Nutzungsgebühr. Mittlerweile findet man das Finanzierungsmodell Leasing nicht mehr ausschließlich bei Autos und Nutzfahrzeugen, auch andere Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel PC-Systeme und Notebooks können geleast werden.

Grundsätzlich ähnelt Leasing einem Mietvertrag, unterscheidet sich aber dennoch in einigen wesentlichen Punkten. Beim Leasing muss der Leasingnehmer Wartungs- und Instandsetzungsleistung sowie den Gewährleistungsanspruch übernehmen. Seit Ende 2008 ist Finanzierungsleasing in Deutschland eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistung im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG).

Leasing hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einer Alternative des klassischen Bankkredites entwickelt und eine hohe Bedeutung für den Mittelstand eingenommen. Meistens bleibt der Leasinggeber rechtlicher und wirtschaftlicher Eigentümer des Leasinggegenstandes. Nach Ablauf der Leasingzeit geht das Eigentum wieder an den Leasinggeber über oder kann gegen einen Kaufpreis vom Leasingnehmer erworben werden. Vorteile des Leasing:

  • Der Leasingnehmer benötigt keine Kapitalbildung

  • Leasingnehmer kann das Wirtschaftsgut zu einem schnelleren Zeitpunkt nutzen.

  • Der Leasingnehmer bleibt flexibler in der Planung und Anschaffung.

  • Der Leasingnehmer erwirbt zusätzliche Liquidität, da er eventuell vorhandenes Kapital an anderer Stelle einsetzen kann.

Die häufigste Variante des Leasings ist das "Restwert-Leasing". Die Leasingrate des Restwert-Leasings wird so festgelegt, dass am Ende der Vertragsdauer noch ein kalkulierbarer Restwert bestehen bleibt. Je höher die Leasingrate, umso geringer fällt am Ende der Leasinglaufzeit der Restwert aus. Die zweite Variante des Leasing ist das "Full-Pay-out-Leasing". Bei dieser Variante wird das Leasingentgelt so berechnet, dass der Finanzierungsbetrag des geleasten Objektes inkl. aller Nebenkosten voll amortisiert ist. Das bedeutet, am Ende der Laufzeit bleibt kein Restwert. Der Leasingnehmer bleibt bis zum Vertragsende flexibel. Er kann entscheiden, ob er das Fahrzeug kauft, einen neuen Leasingvertrag für ein neueres Modell abschließt oder den Leasingvertrag verlängert.



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