Kreditlexikon

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Konditionsanpassung


Von einer Konditionsanpassung spricht man, wenn bei einem Darlehen, Kredit oder einer Baufinanzierung die Zinsbindungsfrist ausläuft. Vor allem bei Immobilienfinanzierungen spielen Konditionsanpassungen eine große Rolle, denn sie legen fest wie teuer zum Beispiel eine Anschlussfinanzierung wird oder aber welcher Zinssatz für den Rest der Laufzeit vereinbart wird.

Läuft die Zinsfestschreibung aus, verhandeln Kreditnehmer und Kreditgeber schon im Vorfeld über die neuen Konditionsanpassungen. Eine Konditionsanpassung kann sowohl von Vorteil als auch von Nachteil für den Kreditnehmer sein. In Zeiten eines niedrigen Zinsniveaus sollte auf eine spätere Konditionsanpassung verzichtet werden und der Zinssatz über die gesamte Kreditlaufzeit festgeschrieben werden. In Zeiten eines hohen Zinsniveaus lohnen sich kurze Zinsfestschreibungen, so dass nach Ablauf der Zeit wieder erneut verhandelt werden kann. Sollte sich das Zinsniveau in der Zwischenzeit verbessert haben, also zum Vorteil des Kreditnehmers gesunken sein, kann er sich einen mit der Konditionsanpassung einen günstigeren Zinssatz sichern. Sollte die Konditionsanpassung nicht zur Zufriedenheit des Kreditnehmers verlaufen, besteht für ihn noch die Möglichkeit einer Ablehnung. Dies hat aber zur Folge, dass die gesamte Restkreditsumme sofort fällig wird und eventuelle Mehrkosten (Vorfälligkeitsentschädigung) entstehen. In diesem Fall sollte der Kreditnehmer genau ausrechnen, ob sich eine Umschuldung lohnt. Selbst ein besseres Zinsangebot eines anderen Kreditgebers muss mindestens die zusätzlich entstandenen Kosten decken, damit sich eine Umschuldung lohnt.


Die Konditionsanpassung ist auch unter den Bezeichnungen Zinsanpassung und Prolongation bekannt. Eine Konditionsanpassung bedeutet aber nicht zwangsläufig den Wechsel des Kreditgebers, gemeint sind nur die Konditionsanpassungen des bestehenden Darlehens, Kredites oder der Baufinanzierung. Im Bereich der Immobilienfinanzierung werden mittlerweile auch Immobiliendarlehen mit einmaliger Konditionsanpassung angeboten. Mit Vertragsabschluss werden die Zinsen zwar für 5,10 oder 15 Jahre festgeschrieben, der Kreditnehmer erhält aber einmalig die Möglichkeit eine Konditionsanpassung vorzunehmen. Dies kann er dann zum Beispiel in Anspruch nehmen, wenn die Zinsen während der Laufzeit plötzlich stark sinken. Meist ist diese Form der einmaligen Konditionsanpassung aber mit einem leichten Zinsaufschlag versehen.



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