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Die Kapitaldienstfähigkeit ist ein wesentliches Merkmal die Bonität des Kreditnehmers
einzustufen und dessen Rating zu berechnen. Anhand der Kapitaldienstfähigkeit wird
errechnet in wieweit der Kreditnehmer künftig in der Lage ist Tilgungen und Zinsen zu
leisten. Es wird also errechnet, ob der Kreditnehmer bei Kreditgewährung in der Lage ist
ausreichend Kapital zu erwirtschaften, um die künftigen aus dem Kredit entstehenden Belastungen
tragen zu können.
Verliert der Kreditnehmer auch nur vorübergehend seine Kapitaldienstfähigkeit, hat dies
umgehend Konsequenzen auf den Kredit.
In der Fachsprache wird die Kapitaldienstfähigkeit auch als Cash-Flow
Beschaffung bezeichnet. Die Kapitaldienstfähigkeit wird nicht nur zur Berechnung der
Kreditsicherheit eines Unternehmers zugrunde gelegt, sie dient auch zur Berechnung eines
Privatkredites. Privatpersonen müssen zur Kreditbewilligung das Beschäftigungsverhältnis,
die Einnahmen/Ausgaben und ihr frei verfügbares Einkommen nachweisen. Die vereinfachte
Berechnung für ein Unternehmen lautet: dem Ergebnis des Unternehmens (Gewinn) werden
Abschreibungen und Zinszahlungen zugerechnet. Diesem Ergebnis werden Privatentnahmen inklusive
Privatsteuern abgezogen. Dieser Summe hinzu gerechnet werden die Privateinlagen. Aus
dieser Berechnung ergibt sich der freie Betrag zur Erbringung der Tilgungen und Zinszahlungen.
Die Kapitaldienstfähigkeit kann verbessert werden, in dem die Privatentnahmen verringert
werden. Dennoch sollte die Verringerung der Privatentnahmen unter einer realistischen
Berechnung erfolgen und langfristig errechnet werden. Ist die errechnete Kapitaldienstfähigkeit
zu klein, können also Tilgungen und Zinsen nicht erbracht werden, erfolgt keine Kreditgenehmigung.
Ergibt sich eine Summe, die haargenau die Tilgungen und Zinsen tragen kann, ohne dass ein
Überschuss erzielt wird, können Kreditgeber den Kreditwunsch ebenfalls ablehnen, denn es sollte
immer einkalkuliert werden, dass in Zukunft neben dem Kredit weitere Verpflichtungen auftauchen
könnten. Es muss also sichergestellt werden, dass ein ausreichend großer Liquiditätsüberschuss
erwirtschaftet wird. Der Liquiditätsüberschuss sollte 20 bis 40% der Kreditsumme betragen. Je geringer
die mögliche Ausfallquote (Rating) errechnet wird, umso höher ist die Chance, die gewünschte
Kreditsumme bewilligt zu bekommen.
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