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"Geld regiert die Welt", wohl kaum ein Zitat wird so oft verwendet, wie dieser Ausspruch. Zugeordnet
wird das Zitat Publilius Syrus, er soll im 1. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben. Ursprünglich soll der
Spruch: "In cunctis domina pecunia est" = "In allen Angelegenheiten herrscht das Geld" gelautet haben,
im Laufe der Zeit soll sich dann daraus "Geld regiert die Welt" abgekürzt haben. Tatsächlich hat eine
sehr alte Geschichte, man unterscheidet zwischen materiellen und immateriellen Formen. Zu den materiellen
Formen des Geldes gehören Geldmünzen und Banknoten, zu den immateriellen Formen gehören Bankguthaben und
Kreditzusagen. Geld ist ein Zwischentauschmittel. Im Gegensatz zu direkten Tauschmitteln befriedigt Geld
nur indirekt den Bedarf des Tauschpartners, da Geld einen Umweg zum eigentlichen Tauschmittel darstellt.
Zwischentauschmittel waren schon in Gebrauch, bevor das Geld wie wir es heute kennen, erschaffen wurde.
Güter, die als Zwischentauschmittel eingesetzt wurden, zeichneten sich immer durch ihre Hochwertigkeit,
ihre Seltenheit und allgemeine Anerkennung aus. Früher gehörten dazu zum Beispiel Muscheln, Silber, Gold
oder Getreide. Später entstand die Form des Kreditgeldes. Eine Forderung wurde genutzt, um damit Waren
oder Dienstleistungen bezahlen zu können. Die Form des Warengeldes war in nahezu allen Kulturen der
Welt bekannt, das Warengeld unterschied sich aber nach regionalen Gegebenheiten. Nicht überall ist
Gold oder Silber vorhanden gewesen, in einigen Regionen wurden Tiere wie Kamele oder Ziegen als
Zwischentauschmittel verwendet, Salz, kostbare Steine oder Pelze waren ebenfalls geldähnliche Tauschmittel.
Die ersten Münzen entstanden im 7.Jahrhundert v.Chr., Papiergeld entstand erst im 11.Jahrhundert in
China. Papiergeld wurde ursprünglich nicht als zusätzliches Geldmittel erschaffen, sondern viel mehr
als Ersatz für Münzgeld. Papiergeld wurde in Europa erst sehr, sehr viel später bekannt. Man geht davon
aus, dass erst 1483 in Spanien zum ersten Mal mit Papiergeld bezahlt wurde. In den ersten Jahren der
Buchungsgeschichte des Geldes, achtete man noch sehr streng darauf, dass der Wert des Buchgeldes immer
vom Wert des Münzgeldes gedeckt wurde. Dieses Vorgehen hat sich grundsätzlich geändert. Heute ist
Buchgeld nicht mehr an Deckungsvorschriften gebunden.
Buchgeld ist eine relativ neue Form des Geldes, ebenso wie das elektronische Geld. Unter Buchgeld
versteht man Geldbeträge, auf die der Kunde Anspruch gegenüber seiner Bank hat. Buchgeld stellt die
Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs dar. Elektronisches Geld existiert erst mit der Erschaffung
von so genannten GeldKarten. Hier wird die Summe des Geldes auf einer GeldKarte gespeichert. Mit der
GeldKarte kann an verschiedenen Akzeptanzstellen bezahlt werden, üblich ist heute zum Beispiel die
Bezahlung von Fahrscheinen oder an Zigarettenautomaten. Kreditkarten
zählen nicht zum elektronischen Geld, da die Summe des Geldes hier nicht auf der Karte gespeichert wird.
Wird Geld an die Bevölkerung eines Währungssystems ausgegeben, wird dieser Prozess als Wertschöpfung
bezeichnet. Interessanterweise muss heute eine Bank nie über den vollen Bargeldbestand verfügen, den
Kunden als Bargeld eingezahlt haben. Banken gehen davon aus, dass die volle Summe des Bargeldes nicht
mehr abgehoben wird. Daher ist der Betrag des Bargeldes einer Bank immer nur ein Bruchteil dessen
Wertes, der als Guthaben auf den Konten verzeichnet ist. Kommt es zu einer Krise innerhalb des Finanzsystems,
schließen Banken und andere Finanzinstitute
ihre Schalter, da sie den möglichen Barabhebungen nicht mehr nachkommen könnten.
Geld ist heute ein fester Bestandteil der Politik. Dieser Vorgang wird als Geldpolitik bezeichnet. Heute
steuert die Europäische Zentralbank den Wert des Geldes, in dem sie zum Beispiel den Leitzins erhöht oder
senkt. Mit der Erhöhung des Leitzinses wird versucht einer Inflation entgegen zu wirken, anders herum wird
der Leitzins gesenkt, um einer Deflation vorzubeugen.
Geld spielt in der Soziologie der Menschen eine wesentliche und sehr bedeutende Rolle. Immer wieder
versucht man Ungerechtigkeiten, die durch Geld entstanden, durch geldlose Gemeinschaften entgegen zu
wirken. Die Bedeutung des Geldes ließ sich aber nirgendwo dauerhaft wieder rückgängig machen, so dass
nahezu alle Gemeinschaften in diesem Versuch scheiterten. Insofern hat der Spruch "Geld regiert die Welt" bis
heute, viele Jahrhunderte später immer noch nicht an Bedeutung verloren, viel mehr kann man sagen, dass die
Bedeutung des Geldes existenziell zugenommen hat und heute nicht mehr aus dem Leben wegzudenken ist.
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