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Wer sich vor steigenden Zinsen schützen möchte, sollte sich zu einem Forward Darlehen entschließen. Mit
dem Forward Darlehen kann sich der Darlehensnehmer einen günstigen Zinssatz bis zu 60 Monaten im Voraus
sichern. Das Forward Darlehen findet überwiegend in der Baufinanzierung Anwendung. In Zeiten günstiger Zinsen
kann sich der Darlehensnehmer zum Beispiel für seine Anschlussfinanzierung mit einem Forward Darlehen
diesen Zinssatz sichern. Bei einem Forward Darlehen handelt es sich eigentlich um ein klassisches Annuitätendarlehen,
das mit Sondervereinbarungen abgeschlossen wird. Der Darlehensnehmer und der Kreditgeber schließen den
Kreditvertrag, die Darlehenssumme wird aber erst später ausgezahlt. Seine Bezeichnung hat diese Darlehensform
erhalten, da man die Zeit zwischen Abschluss des Darlehensvertrages und Auszahlung des Darlehens
als "Forward-Periode" bezeichnet. In der Forward-Periode fallen keine Bereitstellungszinsen an, die Zinssicherheit
hingegen muss der Darlehensnehmer mit einem Zinsaufschlag bezahlen.
Das Forward Darlehen wird immer als Grundbuch gesichertes Darlehen ausgegeben. Das Forward Darlehen wurde erst
im Jahr 1996 entwickelt, es handelt es sich also um ein relativ neues Produkt. Unterschieden wird zwischen
einem echten und einem unechten Forward Darlehen. Bei einem echten Forward Darlehen beginnt die Zinsbindungsfrist
mit dem ersten Tag der Auszahlung. Bei einem unechten Forward Darlehen beginnt die Zinsbindungsfrist schon mit
Beginn der Forward-Periode. Das unechte Forward Darlehen ist für den Darlehensnehmer nachteilig. Beispiel: Der
Darlehensnehmer schließt ein 5- jähriges Forward Darlehen ab und hat dabei 2 Jahre Forward-Periode vereinbart. Die
Zinsbindungsfrist verkürzt sich also um die zwei Jahre Forward-Periode und gilt dann nur noch drei Jahre. Bei
einem echten Forward Darlehen kann der Darlehensnehmer aber die kompletten 5 Jahre Zinsbindungsfrist in Anspruch
nehmen, da sie erst nach der Forward-Periode beginnt. Das Forward Darlehen birgt für den Darlehensnehmer
Risiken. Das Forward Darlehen wird abgeschlossen, um sich vor steigenden Zinsen abzusichern. Steigen die
Zinsen aber nicht wie erwartet, können die Zinsaufschläge unter Umständen teurer sein, als die Zinserhöhung.
In diesem Fall würde sich das Forward Darlehen nicht mehr rechnen. Um das Risiko zu minimieren, sollte das
Forward Darlehen nur mit einer Forward-Periode von maximal 12 Monaten abgeschlossen werden.
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