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Der Begriff Eigenkapital findet in drei Bereichen Anwendung, in der Betriebswirtschaft, auf
dem Kapitalmarkt und im Bereich der Immobilienfinanzierung.
In der Immobilienfinanzierung ist das Eigenkapital von großer Bedeutung, denn
von der Höhe des Eigenkapitals hängt nicht nur die gesamte Finanzierung ab, auch
die Zinshöhe wird anhand des Eigenkapitals bemessen. Grundsätzlich gilt dabei,
je höher der Anteil des Eigenkapitals ausfällt, umso niedriger fällt der Zinssatz
aus. In der Regel finanzieren Banken nur zwischen 70% und 80% der Immobilie, der Rest muss als
Eigenkapital aufgebracht werden. Bausparkassen zeigen sich unter Umständen etwas großzügiger,
dabei spielen aber die Kreditsicherheiten eine große Rolle. Hypothekenbanken zahlen häufig nur
70% der Immobilienfinanzierung als Darlehen, hier liegt die Höhe des Eigenkapitals noch höher.
Als Eigenkapital gelten Bargeld, Sparguthaben, Festgeld und Wertpapiere, Bausparguthaben und
anderer im Besitz befindlicher Grundbesitz. Investmentfonds, Aktien und Anleihen gelten ebenfalls
als Eigenkapital.
Lebensversicherungen zählen nicht direkt als Eigenkapital, können aber unter
Umständen als Sicherheit für die Finanzierung hinterlegt werden. So kann zum Beispiel vereinbart
werden, dass die Auszahlung einer Lebensversicherung für die Tilgung des Baudarlehens verwendet
werden kann. Das Eigenkapital ist die wichtigste Voraussetzung, um ein Bauvorhaben umsetzen zu
können. Möglich ist auch eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital, diese Finanzierungsform ist auch
als 100% Finanzierung bekannt. Sie bietet zwar auch Vorteile, allerdings sind auch Nachteile zu
berücksichtigen. Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital kann als Annuitätendarlehen möglich sein,
oder aber auch als Festdarlehen mit Tilgungsersatzleistungen. Der größte Nachteil der Finanzierung
ohne Eigenkapital, das Darlehen ist deutlich teurer. Die monatlich zu erbringenden Kreditraten sind
wesentlich höher als eine Finanzierung mit Einbringung des Eigenkapitals. Grundsätzlich ist von einer
Vollfinanzierung abzuraten. Mögliche Risiken wir Arbeitslosigkeit oder Krankheit können nur sehr
schwer oder gar nicht aufgefangen werden. Die monatlichen Belastungen sind deutlich höher und können
das zur Verfügung stehende Nettoeinkommen arg schmälern.
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