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Das Wort Derivat stammt aus dem lateinischen für derivare=ableiten. Der Preis eines Derivates
leitet sich von Preisen anderer Handelsgüter ab, daher bezeichnet man Derivate auch im Oberbegriff
als Finanztermingeschäfte. Diese Handelsgüter können Rohstoffe oder Lebensmittel sein, aber auch
Vermögensgegenstände wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen. Außerdem wird der Preis der Derivate
von marktbezogenen Referenzgrößen wie Zinssätze oder Indices beeinflusst. Der Wert der Derivate
kann ebenso von Ereignissen beeinflusst werden, die möglicherweise eintreten können, beispielsweise
die Insolvenz eines Unternehmens oder ein Staatsbankrott. Derivate sind also immer an die Preisentwicklung
anderer Umstände gebunden. Finanztermingeschäfte unterteilen sich bedingte und unbedingte Termingeschäfte.
Das Risiko der Derivatgeschäfte ist nicht zu unterschätzen. Verpflichten sich zwei Parteien vertraglich
zu einem festgelegten Zeitpunkt die Transaktion durchzuführen, können beide Parteien bestimmte
Ereignisse, die eintreten könnten und damit den Preis verändern könnten, nicht zu 100% einkalkulieren.
Verändert sich also der Preis negativ, weil zum Beispiel Aktien drastisch gefallen sind, muss der
Käufer des Derivates den festgelegten Preis dennoch bezahlen und so den Verlust tragen. Experten gaben
an, dass die Finanzkrise 2008 nicht unwesentlich durch hochspekulative Geschäfte mit Kreditderivaten
verursacht wurde. Ähnlich verhält es sich aber auch mit Termingeschäften, die über Rohstoffe oder
Nahrungsmittel wie Getreide abgeschlossen werden. Derivate werden meist über sehr kurzfristige Transaktionen
abgeschlossen. Mit der Einführung der elektronischen Handelssysteme wurde der Handel mit Derivaten deutlich
beschleunigt. Heute finden nicht selten Transaktionen innerhalb weniger Sekunden statt. Ein bisschen kann
man Derivate mit einer Wette vergleichen, denn man kann auf steigende und fallende Kurse setzen, Investoren
können eine Entwicklung in enormem Ausmaß überzeichnen und dabei entweder riesige Summen gewinnen oder aber
verlieren. Heute beläuft sich der Wert weltweiter Derivate die im Umlauf sind auf geschätzte 600 Billionen
Dollar. Das ist zehnmal so viel wie der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Jahr weltweit
erzeugt werden. Derivate sind Spekulationsprodukte, Anleger die auf Sicherheit setzen, sollten ihr Vermögen
nicht in Derivate anlegen.
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