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Verlustrechnungen der drei größten Landesbanken


Montag 08.03.2010 - Rubrik: Wirtschaft

Das erste Quartal 2010 ist geprägt von Zahlen, Fakten, Statistiken – so sind die in der vergangenen Woche präsentierten Ergebnisse keineswegs Anlass für hochtrabendes Jubeln, obschon ein deutliches Wachstum erkennbar ist. Ganz im Gegenteil: Jetzt heißt es für die Wirtschaft kontinuierlich beobachten, eingreifen und ausbalancieren. Verbraucherfreundliche Transparenz fängt an, wenn der klassische Verbraucher etwas mit den Zahlen und Fakten der aktuellen Wirtschaft anzufangen weiß.


Das BIP – wachsen, fallen, stagnieren

Da das Bruttoinlandsprodukt für die so genannte „Preisreinigung“ sorgt, ist dieser Faktor als Wirtschaftsindikator maßgebend für die inländischen Wirtschaftsentwicklungen. Entsprechend wenig erfreut waren Brancheninsider über den Rückgang von 0,5 Prozent des BIPs, nachdem zum Ende 2009 hin eine Stagnation dieses Wertes verzeichnet werden konnte. Experten vermuteten aufgrund der Wertekonstanz sogar ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Kredit-Vergleich.de führt an, dass diese Schätzungen auf Vergleichswerte mit dem Jahr 2008 zurückzuführen sind. So war noch exakt ein Jahr zuvor ein Wachstum von bis zu 0,7 Prozent verkündet worden. Noch weiter zurückliegend sind die Werte des vierten Quartals – hierbei handelt es sich um ein Minus von 1,7 Prozent, sofern man 2009 und 2008 im Vergleich betrachtet. Der weitere Verlauf der Krise lässt sich noch deutlich am Vergleich des vierten Quartals feststellen, wobei es sich um sogar um ganze 7 Prozent weniger handelt.

Wie man deutlich erkennen kann, ist die Krise des letztens Jahres nicht eine schleichender Prozess, sondern ein Weg, der langsam bestritten wurde. Entsprechend konnte die Finanzwirtschaft zum Ende des letzten Jahres aufgrund der anhaltenden Stagnation aufatmen. Weswegen jedoch ein weiteres Wachstum ausblieb, war nicht ausschließlich auf die Krise zurückzuführen.

So wurde in der vergangen Woche in den Medien erklärt, dass es sich dabei um den so genannten Kalendereffekt handelt – hierbei werden Ferientage berücksichtigt, die dazu führen, dass die Produktionen zurück gehen und somit auch das Bruttoinlandsprodukt beeinflusst wird. Da die Weihnachtsferien großteilig im Dezember vertreten sind, und nur noch sich nur noch einige wenige im Januar befinden, rechnen die Finanzexperten dennoch mit einem leichten Anstieg des BIPs.


Vom statistischen Indikator zur aktiven Entwicklung der Unternehmen

Welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die allgemeine Finanzwirtschaft haben, konnten Finanzexperten und Verbraucher 2010 deutlich nachvollziehen – die drei größten Landesbanken veröffentlichten in der vergangen Woche ihre Statistiken, wobei klar wurde, dass selbst stabilen Finanzinstitute Verluste in Milliardenhöhe machen. Besonders getroffen hat das vergangen Jahr die Bayern LB und die WestLB – trotzdem, dass die TGA, die Österreichische Tochter der Bayern LB, verschenkt wurde, gaben in der vergangen Woche die Medien bekannt, dass gut drei Milliarden Euro Verlust verzeichnet wurden. Aber auch hier sehen Finanzexperten das Glas halb voll statt halb leer: Vergleicht man die Verluste 2008 damit, steht die Bayern LB 2009 noch besser da. Aufgrund toxischer US-Wertpapiere lag die Schadenhöhe 2008 bei fünf Milliarden Verlust, was dazu führte, dass das Finanzinstitut nur noch durch die Hilfe des Landes und des Bundes am Leben erhalten werden konnte.


Die Stärkung des Verbrauchervertrauens mit roten Zahlen

Die Möglichkeit der Geschäftsaufgabe beunruhigte vor allem die Verbraucher, welche erstmalig darauf hingewiesen wurden, dass mit ihrem ersparten oder angelegtem Kapital tatsächlich aktiv gehandelt wird – dass dieses Eigenkapital in solchen Situationen gefährdet ist, stärkt nicht gerade das Vertrauen in das gewählte Finanzinstitut. Auch dass die roten Zahlen weiterhin fortgeführt werden, ist nicht gerade verantwortlich für eine Stabilisierung des Vertrauens. Noch immer müssen Milliardenhohe Unterstützungen von der LBBW, der Bayern LB und der West LB in Anspruch genommen werden um auch weiterhin auf dem Finanzmarkt bestehen zu können. Auch Experten teilen die Meinung, dass die zweitgrößte Landesbank, die West LB, vermutlich gut 3 Milliarden Verlust in den Bilanzen vorweisen wird, wobei zu diesen Zahlen bislang noch keine öffentlichen Bestätigungen vorliegen. Zukünftig schätzen die Ökonomen, dass wohl eine der Landesbanken verkauft werden muss, sofern eine Verknüpfung der Landesbank ausbleibt. Ein derartiger Zusammenschluss bedeutet letztendlich auch für die Kunden, eine enorme Veränderung.


Verbrauchernot versus Bankenbilanz

Das Jahr 2010 bleibt spannend – in wie weit sich das Bruttoinlandsprodukt erholt, welche Banken das Jahr „überleben“ und wie hoch wohl noch das staatliche Investment sein wird, um die Fehler der Bankenmanager auszugleichen. All das sind Fragen, die im Großen abgehandelt werden, jedoch im Kleinen ausschließlich den Verbraucher betreffen. Umso wichtiger sind heutzutage Institutionen und Optionen, an die sich der Verbraucher wenden kann um Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Damit dieser nicht die Fehler der großen Institute ausgleichen muss und möglicherweise auf Finanzprodukte zurück greift, die im Endeffekt, beispielsweise mit zu hohen Renditen, das instabile, individuelle Bankensystem stützen. Auch Kredit-Vergleich.de ist der Meinung, dass die momentane Not des Verbrauchers nicht genutzt werden sollte um die gegenwärtige Not der Banken auszugleichen.