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Das unsichere Investment der Verbraucher


Freitag 04.06.2010 - Rubrik: Wirtschaft

Wie die tatsächliche Wirtschaftslage bislang aussieht, erfahren Verbraucher mit Hilfe der Medien. Ob sie diese jedoch auch so realisieren ist eine andere Frage - das zumindest beweisen die aktuellen Umfragen hinsichtlich der Verbraucherstimmung. So konnte mit Hilfe des Konsumklima-Index ermittelt werden, dass Verbraucher eher besorgt sind, wenn es um die Investition ihres Kapitals geht. Dazu beigetragen haben insbesondere die aktuellen Mediendiskussionen über Finanzierungen für in Not geratene EU-Mitgliedsstaaten.


Gründe für Verbraucher-Zurückhaltung

Generell sind deutschen Verbraucher dafür bekannt, dass Sie ihr eigenes Kapital eher anlegen statt es aktiv in die Wirtschaft zu investieren. Von der Wirtschaftslage des vergangenen Jahres stark beeinflusst, führt entsprechend auch eine Stabilisierung der Konjunktur nicht maßgeblich zu einer neuentfachten Investitionslust. Die Gesellschaft für Konsumforschung hat rund 2000 Verbraucher befragt, wobei jedoch nur geringfügig festgestellt werden konnte, dass Anschaffungen eher bezweifelt werden. Woher jedoch die Zögerungen der Verbraucher stammen, ist zurückzuführen auf die aktuellen Erwartungshaltungen. Hierbei vermuten Verbraucher, dass zukünftig wieder ein Zusammenbruch stattfinden könnte. Mangelndes Vertrauen in Bund und Länder führt unweigerlich dazu, dass selbst das bis jetzt verfügbare Einkommen in den folgenden Monaten verringert werden könnte.


Eine eigentlich positive Zukunftsperspektive

Schlägt man einen Bogen von der aktuellen Schuldenproblematik bis hin zu zukünftigen Investitionen, ist die Angst der Verbraucher jedoch unbegründet. Ganz im Gegenteil: Während der Euro immer stabiler wird, könnte entsprechend auch die Wirtschaftslage zukünftig sicherer denn je werden. Die Regierung ist aufgrund der Erfahrung in den vergangenen Monaten vorsichtiger und sorgt entsprechend bewusst dafür, dass Verbraucher auch zukünftig sorgenfrei Anschaffungen tätigen können. Was deutlich hierfür spricht, sind die verbesserten Finanzierungsbedingungen der unterschiedlichen Finanzinstitute. Ohne die gesetzlichen Regelungen könnten die Finanzdienstleister bei weitem nicht derart günstige Konditionen anbieten. Das beste Beispiel hierfür sind die Konditionen der KfW-Förderbanken.


Fakten vs. Vermutung

Kreditnehmer haben folglich eher denn je eine Chance auf günstige Konditionen und verlängerte Tilgungsfristen. Betrachtet man das Bild der Verbraucher im Vergleich zur tatsächlichen Wirtschaftslage werden einige Fakten deutlich. So spricht Gegen die Annahme, dass Staatsverschuldungen anderer EU-Länder unweigerlich zu Steuererhöhungen führen, dass ein Rekordhoch seit 2001 beim Indikator für Einkommensaussichten definiert werden konnte.


Ein Kreislauf mit Unterbrechung

Eine steigende Inflation ist im eigentlichen Sinn nicht zu befürchten; Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Attitüde der Verbraucher in den kommenden Monaten einer Wandlung unterzieht. Bleiben Verbraucher-Investitionen aus, kann die klassische Ökonomie nicht mehr greifen und Auswirkungen auf Steuer, Einkommen und andere Finanzbereiche des Konsumenten können nicht verhindert werden. Folglich ein Kreislauf, welcher in diesem Fall schon fast zum Teufelskreis wird, da die öffentlichen Kanäle kaum genutzt werden um das Verbraucher-Vertrauen zu stärken.


Die Chance jetzt nutzen

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt - das gilt insbesondere für die Verbraucher, die zwar gerne in einen Neuwagen, Immobilien oder Wohnungseinrichtungen investieren möchten, jedoch nicht das benötigte Grundkapital zur Verfügung haben. Es bleiben zwei Möglichkeiten: Die nächsten Jahre mühsam sparen, oder einen der verbraucherfreundlichen Kredite in Anspruch nehmen. Aufgrund der niedrigen effektiven Jahreszinsen und der langen Finanzierungszeiträume machen Verbraucher kaum Verluste sofern sie einen solchen Kreditvertrag nutzen.


Öffentliche Medien richtig integrieren

Um dass der Verbraucher genau dies jedoch erkennt, ist weit mehr nötig als ein Vertrauensdefizit festzustellen. Zunächst müsst der Verbraucher die Euro-Stabilität verinnerlichen, eine Sicherung seines Einkommens gewährt bekommen und zudem erneut Vertrauen in bestehende Politiksysteme fassen. Dass Konjunkturimpulse festgestellt werden konnten, der Arbeitsmarkt mittlerweile wieder stabil ist und auch das Exportgeschäft wahrhaft wächst, hat bei den Diskussionen in den vergangenen Monaten kaum jemand mitbekommen. Vermutlich kann man an dieser Stelle vorrangig den öffentlichen Medien einen Vorwurf machen, die Staatsverschuldungen und Finanzierungshilfen doch weitaus offensichtlicher platziert sehen wollten, als derart positive Neuigkeiten.