Montag 07.03.2011 - Rubrik: Baufinanzierung
Eine Bankengruppe mit System, Innovation und Stabilität
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt bis Ende 2011 einigen Hausbesitzern Sanierungsarbeiten vor. In allen vor 2001 erbauten Ein- und Zweifamilienhäusern müssen das Dach und der Dachboden gedämmt werden, falls dies noch nicht geschehen ist. Diese Sanierungsmaßnahmen kosten den Hausbesitzer eine nicht unerhebliche Summe. Für die gesamte Dämmung des Daches können ca. 160 Euro pro Quadratmeter veranschlagt werden, für den Dachboden sind es etwa 80 Euro pro Quadratmeter. Wer für diesen Fall nicht vorgesorgt hat und selbst in den Jahren Erspartes zurückgelegt hat, wird seine Sanierungsmaßnahmen mit einem Kredit finanzieren müssen. Die Sanierungsmaßnahmen zahlen sich über die Jahre hinweg in sinkenden Energiekosten wieder aus, doch das Geld für die Sanierung muss natürlich erst einmal vorhanden sein. Bevor man sich für einen Kredit der Hausbank entscheidet, sollten Hausbesitzer die Fördermaßnahmen der KfW anschauen, denn ab dem 1.März 2011 fördert die KfW wieder Einzelmaßnahmen und nicht mehr nur Gesamtsanierungen.
Energie-Standards müssen erfüllt werden
Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für Einzelsanierungsmaßnahmen vergibt die KfW aber nur, wenn zuvor
alle vorgeschriebenen Energie-Standards erfüllt wurden. Die Fenster des Hauses müssen dreifach verglast
sein, die Außenwände des Hauses müssen einen niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen, das bedeutet
die Außenwände müssen bereits entsprechend isoliert sein und die Fördermittel werden nur vergeben, wenn
der Hausbesitzer einen Bausachverständigen hinzuzieht. Auch die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen spielt
eine wesentliche Rolle, zuerst muss die Fassadendämmung saniert werden, dann kann die Heizungsanlage
erneuert werden. Bevor die Fenster ausgetauscht werden, muss ebenfalls die Fassadendämmung den neuen
Energiestandards entsprechen. Kurz zusammengefasst, zuerst müssen grundsätzlich die Außenwände des Hauses
saniert werden, dann die Fenster und später die Heizungsanlage. Dabei gilt für die KfW Fördermaßnahmen: Je
besser ein Haus isoliert wurde, umso höher wird die Förderung ausfallen. Die Energieeffizienz eines Hauses
wird dann von einem Sachverständigen berechnet. Dieser muss zum Beispiel über das Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle, kurz Bafa, zugelassen sein. Die Kosten für den Sachverständigen können unter Umständen
ebenfalls bezuschusst werden.
Möglichkeiten der KfW Förderung
Bezuschusst wird nicht nur die Dachsanierung, auch andere Einzelmaßnahmen wie der Austausch der Fenster,
werden seitens der KfW gefördert. Es ist also für den Hausbesitzer möglich in zeitlichen Abständen sein Haus
den neuesten Energiestandards anzupassen. Die Förderungen werden entweder als Zuschuss gezahlt oder als
zinsgünstigen Kredit.
Wählt der Hausbesitzer den Zuschuss, erhält er 5% der förderfähigen Kosten, aber maximal
2.500 Euro je Wohneinheit. Wählt der Hausbesitzer den Kredit, finanziert die KfW 100% der förderfähigen Kosten,
aber maximal nur 50.000 Euro je Wohneinheit. Welche der beiden Varianten günstiger ist, lässt sich pauschal
nicht beantworten. Da die Zinsen für einen KfW geförderten Kredit immer günstiger sind als die eines normalen
Kredites, ist es aber ratsam einen Kredit über eine durch leitende Bank in Zusammenarbeit mit den KfW
Fördermaßnahmen abzuschließen. Der Kredit wird über die Hausbank beantragt, der Zuschuss direkt über die KfW.
Der Zinssatz richtet sich immer nach dem aktuellen Marktwert und liegt aktuell zwischen 2,57 und 3,03 Prozent.
Fördertopf der KfW wurde geschrumpft
Wer einen Zuschuss oder einen zinsgünstigen Kredit für seine Sanierungsmaßnahmen beantrage möchte, sollte
sich für seine Entscheidung nicht allzu viel Zeit lassen. Der Fördertopf der KfW wurde geschrumpft. Im letzten
Jahr 2010 wurden noch 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Dieses Jahr sind es aber nur noch 936 Millionen
Euro. Von diesen 936 Millionen wurden aber 500 Millionen Euro nur bewilligt, weil diese mit dem "Energie-
und Klimafonds“, der aufgrund der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke eingerichtet wurde, finanziert
werden können. 496 Millionen kommen direkt aus dem Bauministerium. Ist der Fördertopf ausgeschöpft, weil
sich zum Beispiel direkt zu Beginn des Jahres viele Hausbesitzer für geförderte Sanierungsmaßnahmen entscheiden,
wird der Hausbesitzer gegen Ende des Jahres das Nachsehen haben. Die wohnwirtschaftlichen Programme der KfW
wurden jetzt neu mit endfälliger Tilgung eingeführt. Dies kommt Hausbesitzern zugute, die zum Beispiel über
einen Bausparvertrag verfügen. Der Kreditnehmer zahlt zum Beispiel acht Jahre lang nur die Zinsen zurück
und nach Ablauf der acht Jahre kann er die Darlehenssumme auf einmal tilgen, in dem er dafür zum Beispiel
die Bausparsumme verwendet. Im Übrigen sind Sondertilgungen in den ersten zehn Jahren eines Kredites ohne
zusätzliche Kosten möglich.
Sanieren lohnt sich
Wer sich vielleicht durch die hohen Investitionskosten abgeschreckt fühlt und sich vor der Aufnahme eines
Kredites scheut, sollte seine ständig steigenden Energiekosten gegenrechnen. Experten haben errechnet, dass
Verbraucher im Jahr 2010 25% höhere Energiekosten aufwenden müssen, im Vergleich zum Vorjahr 2009. Schuld
sind nicht nur die immer kälter werdenden Winter, Hauptursache sind vor allem die ständig steigenden Preise
für Öl und Gas. In einem gut sanierten Haus lassen sich die Energiekosten um bis zu 70% reduzieren. Die
Kosten für Sanierungsmaßnahmen werden sich demnach schnell in den nächsten Jahren wieder rentieren. Ist
der Kredit für die Sanierung endgültig getilgt, profitiert der Hausbesitzer von dauerhaft niedrigen
Energiekosten.
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