Montag 29.11.2010 - Rubrik: Baufinanzierung
Der Erwerb einer Immobilie, sei es eine Eigentumswohnung oder ein Haus, oder der Neubau eines Hauses, stellt für die meisten Verbraucher die größte Anschaffung ihres Lebens dar. Eine Immobilie bezahlt man nicht mal eben so aus der Portokasse, in der Regel bindet man sich zwischen 10 und 20 Jahren fest an die Immobilienfinanzierung. Häufig wird zuerst die Hausbank aufgesucht, wenn es um die Baufinanzierung geht. Doch bei der Beratung und Bedarfsanalyse weisen einige Filialbanken große Schwächen auf.
Bedarfsanalyse der Hausbanken unzureichend
Das Deutsche Institut für Servicequalität hat im Auftrag des TV-Senders n-tv eine Studie
durchgeführt und dazu 140 verdeckte Testberatungen in 14 Filialbanken durchgeführt. In den
Testberatungen sollten jeweils Finanzierungsvorschläge erarbeitet werden. Außerdem sollten
umfassende Konditionenanalysen für Sofort- und Forwardfinanzierungen erstellt werden. Das
Ergebnis der Testberatungen fiel ernüchternd aus. Die Bedarfsanalyse wurden in vielen Fällen
völlig unzureichend ausgeführt, stellt sie aber doch die Grundlage für eine persönliche und
passgenaue Baufinanzierung dar. Bestehende Vorsorgemaßnahmen des Kunden wurden nur in jedem
Gespräch erfasst, genaue Haushaltsrechnungen fehlten ebenfalls. Noch erschreckender fiel auf,
dass in zwei Drittel der Gespräche Kaufnebenkosten nur unzureichend, in manchen Fällen sogar
gar nicht, aufgeführt wurden. KfW-Darlehen und andere Fördermöglichkeiten wurden ebenfalls nur
in jedem zweiten Testgespräch erwähnt. Damit fehlten wesentliche Bestandteile einer soliden
Baufinanzierung.
Große Spannen in den Effektivzinssätzen
Eine große Spanne in den Effektivzinssätzen ergab sich in den Konditionenanalysen. Je nach
Tilgungshöhe und Laufzeit ergaben sich in den Sofortfinanzierungen Unterschiede von bis zu
0,85 Prozentpunkten zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter. Würde die
Darlehenssumme 180.000€ betragen, ein durchschnittlicher Wert einer Baufinanzierung, bei
einer Laufzeit von zehn Jahren, sind das für den Darlehensnehmer einige tausend Euro
Unterschied. Die Möglichkeit der kostenlosen Sondertilgungen fiel ebenfalls negativ aus,
ein Drittel der befragten Banken ermöglichten diese Flexibilität gar nicht. Weniger als
50% der Banken boten an die Tilgung kostenfrei auszusetzen.
Sieger der Studie
Den Gesamtsieg der Studie konnte die Sparda-Bank Hamburg für sich in Anspruch nehmen und darf
nun den Titel "Bester Baufinanzierer Filialbanken 2010" tragen. Die Sparda-Bank Hamburg
erarbeitete eine sehr gute Bedarfsanalyse und überzeugte mit detaillierten Finanzierungsvorschlägen.
Im Bereich der Sofortfinanzierung konnte die Sparda-Bank Hamburg mit äußerst günstigen Konditionen
weitere Punkte sammeln. Den zweiten Platz in der Studie belegte die Hamburger Volksbank. Auch hier
überzeugten die persönlichen Gespräche, die mit Kompetenz und der Berücksichtigung individueller
Wünsche und Möglichkeiten geführt wurden. Platz 3 ging an die HypoVereinsbank
und bot gemeinsam mit der Targobank die günstigsten Konditionen bezogen auf die Zinssätze und
die Flexibilität der Baufinanzierung.
Baufinanzierung aber richtig
Gerne möchten wir Ihnen ein paar Stichpunkte zur Verfügung stellen, die es Ihnen ermöglichen
sollen einen kleinen Leitfaden in der Hand zu haben, wenn Sie eine passgenaue und individuelle
Baufinanzierung wünschen.
- Bestehende Vorsorgemaßnahmen sollten unbedingt in die Bedarfsanalyse einfließen. Lassen
Sie sich ebenfalls eine genaue Haushaltsrechnung erstellen. Nicht eingeplante Kosten können
später die gesamte Finanzierung erschweren.
- Lassen Sie sich die Kaufnebenkosten genau aufführen und diese in die Baufinanzierung mit
einfließen. Zu den Kaufnebenkosten zählen unter anderem Maklergebühren, Notarkosten,
Grunderwerbsteuer und Kosten für die Eintragung im Grundbuch. Diese Kosten sind nicht
unerheblich und sollten sofort in die Baufinanzierung einfließen und nicht später zusätzlich
finanziert werden müssen.
- Sprechen sie im Gespräch die Möglichkeit der kostenlosen Sondertilgungen an, sowie die
Möglichkeit die Tilgung kostenfrei auszusetzen.
- Ziehen Sie eventuelle Fördermöglichkeiten in Betracht. Zinsgünstige Darlehen für
energiesparendes Bauen vergibt zum Beispiel die KfW-Bank.
- Vergleichen Sie die effektiven Zinssätze, hier lassen sich je nach Darlehenshöhe und
Laufzeit einige tausend Euro sparen.
- Wenden Sie sich nicht ausschließlich an Ihre Hausbank, sondern beziehen Sie spezielle
Baufinanzierer in den Vergleich ein. Ein starker Partner ist unter anderem die Interhyp
Baufinanzierung. Ebenfalls empfehlenswert als Partner für Bausparen und Baufinanzierung
ist die Debeka Baufinanzierungsbank.
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