Samstag 17.07.2009 - Rubrik: Kredit
Steigende Kreditbewilligungen für Empfänger des Arbeitslosengeldes II.
Tatsächlich sind auch Hartz-IV-Empfänger in der Lage, in finanziell instabilen Lebenslagen
zusätzlich zur staatlichen Unterstützung einen Kredit
zu beantragen. Dieses Darlehen wird von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt
und ist gleichbedeutend mit einem zinslosen Kredit. In Anbetracht der Umstände sind diese
Kredite selbstverständlich mit gewissen Konditionen verbunden, die beispielsweise festlegen, dass
maximal 10 Prozent des staatlichen Zuschusses monatlich zurückgezahlt werden dürfen.
Die Ursachen der 27 Prozent mehr Kreditgelder im vergangen Jahr
Die Bundesagentur für Arbeit gab bekannt, dass im Verlauf der vergangene Jahre zunehmend mehr Kredite
beansprucht wurden - so stieg die Kreditgesamtsumme von 2008 mit 43,2 Millionen Euro im Jahre 2009 auf
insgesamt 43,5 Millionen Euro. Wie sich der Zuwachs um gut 27 Prozent erklären lässt? Da haben
Hartz-IV-Kritiker, Finanzexperten und Bundesagentur eine vollkommen unterschiedliche Meinung. Während
die einen glauben, dass die wachsenden Lebenshaltungskosten nicht vom staatlichen Zuschuss gedeckt
werden können, befürchten andere, dass Hartz-IV-Empfänger durch eine generelle Sorglosigkeit im
Umgang mit Geld Defizite haben, die sich eigentlich vermeiden lassen würden. Eins steht jedoch
fest: Dass es mehr Hartz-IV-Empfänger gibt seit dem Jahr 2008 ist nicht der Fall, da sich diese
Anzahl nicht deutlich erhöht hat. Finanzexperten jedoch glauben, dass sich die 9,3 Millionen Plus
an Kreditvergaben aus den Schulstarterpaketen resultieren. Im letzten Jahr gewährte die Bundesagentur
für Arbeit, dass je Kind 100 Euro Schulgeld gezahlt werden, was alleine noch nicht problematisch
wäre. Das fragwürdige hierbei ist die Einrechnung in das beantragte Darlehen.
Die Gründe der Bundesagentur für Arbeit liegen auf der Hand - wird das Darlehen gewährt, können
sich Hartz-IV-Empfänger trotz Ablehnung der Anträge für die Zahlung der Grundausstattung häuslich
einrichten. Dass die Grundausstattung nicht mehr gezahlt wird, liegt zum einen an Beschlüssen des
Sozialgerichtes und der Bundesagentur für Arbeit selber.
Nicht jeder Hartz-IV-Bezieher erhält die Bewilligung
Offiziell heißt es sogar, dass der erlaubte Kredit für häusliche Neuanschaffungen gedacht ist - worunter
auch im Sozialgesetzbuch die Grundausstattung mit einer Waschmaschine oder einem Kühlschrank
gehören. Je nachdem, wie viel der HartzIV-Empfänger laut Regelsatz erhält, dürfen maximal
10 Prozent dieses Satzes monatlich zurück gezahlt werden - dabei sind die Kredithöhen bis zu
250 Euro möglich. Daraus resultiert in den meisten Fällen eine monatliche Kreditrate, die nur
bei rund zehn Euro festgesetzt wird. Ob jemand in die entsprechende Kategorie für den zinslosen
Kredit fällt, erfährt der betreffende Hartz-IV-Empfänger bei seinem persönlichen Berater der
Bundesagentur für Arbeit. Diese prüft bestimmte Bedingungen, die mit den individuellen
Einkommensverhältnissen abgeglichen werden - letztendlich entscheidet der BA-Mitarbeiter ob
eine Zusage erfolgt oder nicht.
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