In den letzten Jahren ist die Problematik der erneuerbaren Energien immer mehr in unser
Bewusstsein gerückt. Längst sind es nicht mehr nur die großen Firmen, die bei Neubauten oder
Sanierungsmaßnahmen erneuerbare Energien für ihre Heizungsanlagen oder sonstige
Stromerzeugung einsetzen.
Inzwischen kann auch ein Privathaushalt durch geschickte Planung und eine immer besser
entwickelte Technik die erneuerbaren Energien in einem Gebäude platzieren, für die Heizung
nutzen, die Warmwasserversorgung damit unterstützen oder andere Energieverbraucher an
Solaranlagen etc. anschließen.
Die Kosten dafür sind zwar heute bei Weitem geringer als noch vor ein paar Jahren - dennoch
sind sowohl die Kosten für die Anlagen als auch die Arbeitsleistungen immer noch teurer als
für eine Baumaßnahme, die die Nutzung herkömmlicher Energien favorisiert.
Aus diesem Grund gibt es verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung für all
jene, die weder Aufwand noch Mehrkosten scheuen, und gern einen Beitrag für Umwelt und damit
gleichzeitig auch das eigene Konto leisten. Zum einen können Fördermittel beantragt werden,
zum anderen gibt es zinsgünstige Darlehen, die speziell für solche Maßnahmen ausgegeben werden.
Planung und
genaue Kenntnis
Will man solche förderfähigen Maßnahmen ergreifen, steht zunächst die Planung an, die eine
genaue Kenntnis der Möglichkeiten erfordert. Hier braucht man den Rat eines Fachmannes, der
explizit für das bestehende oder noch zu errichtende Gebäude die Möglichkeiten
aufzeigt. Förderfähig können Solaranlagen ebenso sein wie eine Holzheizung oder eine
effiziente Wärmepumpe, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Wer sich umfassend dazu informieren möchte, kann dies beispielsweise auf dem
Informationsportal Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie tun. Hier findet man Aktuelles und Gesetzliches, neueste Forschungsergebnisse
und vieles mehr rund um die Energiewende. Dort gibt es auch die sogenannte
Förderdatenbank, die sich mit den Förderprogrammen und Finanzhilfen beschäftigt, die
es in Deutschland derzeit gibt.
Da diese Maßnahmen von den Staaten auch innerhalb Europas unterschiedlich gehandhabt
werden, muss sich hier jeder nach Zuständigkeit um entsprechende Auskünfte kümmern. Während
sich in Deutschland die meisten dieser Zuwendungen bundesweit zusammenfassen lassen, sind
es in der Schweiz beispielsweise oft die Kantone, die zuständig sind. Auch in der
Bundesrepublik gibt es diverse Ansprechpartner bei den Ländern und Kreisverwaltungen.
Aktualität der
Fördermaßnahmen
Unbedingt sollte man dabei auf Aktualität achten. Denn sowohl von Seiten des Bundes als
auch der Länder und der KfW werden die Fördermöglichkeiten verändert und verbessert. Es
werden neue Fördermaßnahmen aufgelegt und andere aus dem Programm genommen. Aktualität
ist hier von großer Wichtigkeit. Außerdem sind die Fördermöglichkeiten oft daran
gebunden, dass die bauliche Maßnahme noch nicht begonnen wurde. Es lohnt sich
also, sich rechtzeitig zu kümmern und alle Informationen einzuholen, solange noch
die Planungsphase läuft.
Bei der Planung ebenso wichtig sind die Möglichkeiten bzw. Vorhaben für die Zukunft, denen
mit den Baumaßnahmen Rechnung getragen werden soll. So kann beispielsweise die
Solarthermie für Heizung und Wasser ausgelegt sein, oder per Photovoltaik eine
Stromherstellung angepeilt werden. Eventuell kann bei guter Planung eine solche
Maßnahme so gestaltet werden, dass Erweiterungen der Nutzung oder der nutzbaren
Flächen möglich sind.
Die Solarenergie als saubere Energie wird vielfältig gefördert. Die Förderung von Photovoltaik und Solarthermie wurde mit der Gesetzesänderung vom Sommer 2014 auf den jetzt gültigen Stand gebracht. Derzeit werden schrittweise die Einspeisevergütungen für Strom, der mit Solarenergie hergestellt wurde, abgesenkt. Dennoch gibt es viele weitere finanzielle Anreize und Unterstützungen.
Wer stellt den
Förderantrag?
Ebenfalls beachtet werden muss, wer den Antrag auf Förderung stellt. Während es bei
diversen Maßnahmen der Bauherr ist, sind es bei anderen Förderungen beispielsweise
die zugelassenen Energieberater, die sich mit dem speziellen Fall beschäftigen müssen
und den Antrag stellen dürfen.
Auch das Baujahr eines Hauses spielt eine Rolle, wenn es energetisch saniert werden
soll. Dabei geht es nicht nur um die Anlagen zur Herstellung erneuerbarer Energien. Vielfach
erstrecken sich die finanziellen Förderungen auch auf Maßnahmen zur Energieeinsparung
wie Dämmungen oder neue Fenster in einem alten Gebäude. Dazu können Fassadendämmungen
ebenso gehören, wie neue Dächer etc.
Unter dem Strich kann man folgendes Fazit ziehen:
Förderungen
kombinieren
Die höchsten Fördermittel kann derjenige bekommen, der eine komplette energetische Sanierung
seines Hauses plant. Dabei sollte ein hohes Niveau, etwa wie das KfW Effizienzhaus, erreicht
werden. Ein solcher Komplettumbau verlangt zwar nicht unerhebliche finanzielle Mittel, doch
er hebt auch den Wert der Immobilie beträchtlich. Unter Umständen können die Förderungen
von Bafa und KfW sogar kombiniert werden und es können Fördermittel aus beiden Töpfen fliesen.
Ein Gespräch mit einem Energieberater lohnt also auf alle Fälle, und kann auch in puncto der
Förderungen viele neue Informationen bringen.
Verschiedene Banken unterstützen mit zinsgünstigen Darlehen energieeffizientes Bauen oder Sanieren.
Diese Darlehen werden auch als „Öko-Darlehen“ oder „grüne Kredite“ bezeichnet.
Zinsgünstige Darlehen
für Energiesparhäuser bietet zum Beispiel die Debeka Baufinanzierung, die KfW-Bank oder die DKB an.
Öko-Darlehen können nicht ausschließlich für Baufinanzierungen in Anspruch genommen, auch Sanierungen oder Umbaumaßnahmen werden bezuschusst. Energieeffizientes Bauen wird nicht nur finanziell mit speziellen Krediten unterstützt, der Bauherr profitiert nach dem Einzug auch von geringeren Energiekosten.